Schlachtfabriken dauerhaft schließen – Denn die Ausbeutung der Menschen und Tiere ist systemimmanent

Stellungnahme: Sozis für Tiere

  • Die Schlachtfabrik der Firma Westfleisch im Kreis Coesfeld zählt mehr als 270 Coronainfizierte
  • Sozis für Tiere zieht die Verbindung zwischen Arbeitsschutz, Tierleid sowie Klima- und Umweltkrise
  • Zukunftsfähige Lösungen gelingen nur mit echter Agrar- und Ernährungswende

Die industrielle Tierproduktion fällt seit Jahren durch menschenunwürdige Arbeitsbedingungen auf. Dies zeigt sich erneut in der Corona-Krise: Allein 270 Infizierte bei der Firma Westfleisch in Coesfeld stehen exemplarisch für eine Branche, die auf der Ausbeutung fußt. Jetzt müssen längst überfällige Konsequenzen gezogen werden. … weiterlesen

Aktuelle Fälle in Schlachthöfen zeigen Anfälligkeit der Landwirtschaft

VIER PFOTEN Statement: Corona-Krise als Chance zur Veränderung

Hamburg – Ein Statement von Dr. Martina Stephany, Direktorin der Nutztierabteilung bei VIER PFOTEN:

„Erst muss im Birkenfelder Rinderschlachthof der Müller-Gruppe aufgrund mit dem Corona-Virus infizierter Mitarbeiter der Schlachtbetrieb gedrosselt werden, dann stoppt die Vion Group die Schlachtungen der Anlage in Bad Bramstedt – jetzt infizierten sich auch 129 Mitarbeiter der Fleischfabrik von Westfleisch in Coesfeld.

Es zeigt sich immer deutlicher, wie anfällig auch die deutsche Landwirtschaft durch die globalen Lieferketten ist und dass das System der industriellen Tierhaltung zusammenbricht, sobald ein Teil der Kette nicht mehr funktioniert, weil beispielsweise unterbesetzte Schlachthöfe den Betrieb einstellen müssen. Tiere werden als Wegwerf-Produkt gesehen, und obwohl sie offiziell als „sentient beings”, also fühlende Wesen gelten, steht doch der Profit immer über dem Wohlergehen der Tiere.

VIER PFOTEN ist schockiert von den kürzlich veröffentlichten Bildern aus den USA, die Schweine in Mülldeponien als Folge von Überproduktion zeigen. In Großbritannien kaufen Supermärkte beispielsweise nur noch Billigfleisch ein. Tierhalter, die in bessere Haltungsbedingungen investieren, kämpfen dafür mit massiven Absatzproblemen. Auch bei den Tiertransporten erkennt VIER PFOTEN eine Entwicklung in die falsche Richtung. Als die ersten Bilder von unendlich langen Staus an einigen Grenzen Europas durch die Medien gingen, hatte die EU-Kommission nichts Besseres zu tun, als die Tierschutzgesetze zu schwächen und es zu erlauben, dass Kontrollen ausgesetzt werden.

VIER PFOTEN sieht die derzeitige Krise auch als Chance für Veränderung. Tierschutz geht nämlich Hand in Hand dem Schutz von Klima, Umwelt und der öffentlichen Gesundheit. VIER PFOTEN fordert Entscheidungsträger deshalb auf, Tierschutz – auch im Nutztierbereich – ganz oben auf die Agenda zu rücken.“


8.5.2020
Oliver Windhorst

VIER PFOTEN — Stiftung für Tierschutz
www.vier-pfoten.de

Greenpeace-Analyse: Resistente Keime geraten mit Gülle aus Schweineställen in die Umwelt

Bericht: Greenpeace

Hamburg, den, 21.4.2020Mit Gülle aus Schweineställen gelangen antibiotikaresistente Keime und Antibiotika großflächig in die Umwelt. Das ist das Ergebnis einer Laboranalyse von 15 Gülleproben aus Schweineställen in fünf Bundesländern. Zwölf der 15 Proben enthielten Bakterien mit Resistenzen gegen Antibiotika, in elf Proben ließen sich Bakterien mit Resistenz gegen Colistin nachweisen. Colistin ist als Reserveantibiotikum eines der letzten Mittel gegen bestimmte Infektionskrankheiten beim Menschen. „Es ist unverantwortlich, Antibiotika und resistente Keime über die Gülle großflächig auf Äckern zu verteilen“, sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Dirk Zimmermann. „Damit steigt das Risiko, dass Bakterien oder ihre Resistenzen Menschen erreichen und die Behandlung von Infektionen erschweren oder gar unmöglich machen. Reserveantibiotika wie Colistin müssen endlich aus der Tierhaltung verbannt werden.“ … weiterlesen

3,9 Millionen verschwiegene Tieropfer

Stellungnahme: Ärzte gegen Tierversuche e.V., Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V.

Zusätzlich zu den 2,8 Millionen Tieren, die in Deutschland in Tierversuchen leiden und sterben, werden – laut einer aktueller Information der Bundesregierung – weitere 3,9 Millionen Tiere in Tierversuchseinrichtungen gezüchtet, aber nicht in Versuchen eingesetzt; hauptsächlich, weil sie nicht die gewünschte gentechnische Veränderung aufweisen. Eine Rechtsstudie der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht (DJGT) und Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) belegt, dass die Tötung dieser 3,9 Millionen „Überschuss“-Tiere rechtswidrig ist. Die Vereine fordern, die millionenfache Verschwendung von Tierleben sofort zu beenden. … weiterlesen

„China: Ende des Hundefleischkonsums in Sicht“

So war ein Artikel auf der Seite Partei Mensch Umwelt Tierschutz überschrieben:

China: Ende des Hundefleischkonsums in Sicht
Das chinesische Landwirtschaftsministerium hat einen Entwurf vorgelegt, nach dem Hunde als Haustiere gelten und von der Liste der „Nutz“-tiere gestrichen werden sollen. Den ganzen Bericht lesen

 

Debatte zu Tierhaltung und Pandemien nötig

Bericht: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Angesichts des aktuellen SARS-CoV-2-Ausbruchs appelliert die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt an Entscheider in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, den Zusammenhang zwischen Epi- oder Pandemien und dem Konsum von Tierprodukten stärker in den Fokus zu rücken. In der Debatte um langfristige Schutzmaßnahmen vor neuen Erregern müssen Massentierhaltung als Ursache sowie die Förderung pflanzlicher Alternativen als Lösungsansatz thematisiert werden. … weiterlesen

„Menschen- und Tierrechte in Zeiten von Corona“

Am 16.3.2020 erschien im Online-Magazin GegenBlende der lesenswerte und wichtige  Artikel „Menschen- und Tierrechte in Zeiten von Corona“ von Paola Cavalieri,  eine italienische Philosophin und Peter Singer, ein australischer Philosoph und Ethiker. Der Artikel befasst sich mit den Infektionsgefahren, die von asiatischen Lebendtiermärkten ausgehen, und auch mit dem dort stattfindenden tausendfachen, unendlichen Tierleid:

Menschen- und Tierrechte in Zeiten von Corona
Auf Chinas Märkten werden wie in Vietnam oder auf den Philippinen oft Tiere frisch geschlachtet. Das ist nicht nur hygienisch ein Problem und Ursache für Pandemien wie Covid-19, sondern obendrein Tierquälerei. Wenn Länder wie China Menschen und Tieren Leid ersparen wollen, muss diese Praktik sofort aufhören – und zwar weltweit. Den Artikel lesen