Neue DGE-Position zu veganer Ernährung

Ernährungsorganisation ProVeg spricht von einer lösungsorientierten Zeitenwende – umweltfreundlich und gesundheitsfördernd

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat am 13.6.2024 ihre offizielle Position zu veganer Ernährung revidiert und erklärt: Eine vegane Ernährung ist äußerst umweltfreundlich und kann gesundheitsfördernd sein. ProVeg-Ernährungsexpertin Anna-Lena Klapp lobt die größere Ausgewogenheit der neuen Position und bezeichnet sie als lösungsorientierte Zeitenwende.

Die DGE berücksichtigt in ihrer neuen Position zu veganer Ernährung neben Gesundheit erstmals auch Umwelt, Tierwohl und Soziales als Ziele einer nachhaltigeren Ernährung. Das hat entscheidende Konsequenzen: Die Fachorganisation für Ernährung, deren Empfehlungen die Gemeinschaftsverpflegung und die Ernährungsberatung in Deutschland in großen Teilen prägen, ist von ihrer ablehnenden Haltung abgerückt. „Wir erleben hier eine Zeitenwende in der Ernährungspolitik“, urteilt Klapp. „Zusammen mit den kürzlich aktualisierten DGE-Richtlinien stellt die neue Position klar: Das gesamte Spektrum pflanzenbasierter Ernährungsstile, von flexitarisch bis vegan, trägt zur Lösung unserer ernährungsbedingten Probleme bei.“ … weiterlesen

Tierschutzgesetz-Novelle wird Staatsziel Tierschutz nicht gerecht

Mitteilung: Menschen für Tiefrrechte

Menschen für Tierrechte fordert die Bundesregierung auf, den ungenügenden Entwurf nachzubessern

Nach monatelangen Verhandlungen hat die Bundesregierung am 24.5. ihren Entwurf für die Novellierung des Tierschutzgesetzes beschlossen. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte kritisiert, dass die Überarbeitung weder dem Staatsziel Tierschutz noch dem Koalitionsvertrag gerecht wird. Er fordert die Ampelkoalition auf, dringend im Sinne der Millionen von leidenden Tieren nachzubessern.

Seit Monaten sorgt der Referentenentwurf des Tierschutzgesetzes (TierSchG) für Diskussionen. Wissenschaftsverbände, Hundezüchter:innen und Agrarlobby, insbesondere Schweine- und Rinderhalter:innen, machen gegen ein höheres Tierschutzniveau mobil – mit Erfolg. Das Gesetz wurde an mehreren Stellen deutlich zu Lasten der Tiere abgeschwächt. … weiterlesen

Tierschutz gilt auch für „Versuchstiere“

Mitteilung: Menschen für Tierrechte 

Wissenschaftsverbände machen seit Wochen gegen die Reform des Tierschutzgesetzes mobil. Durch geplante Verschärfungen für den Tatbestand der Tierquälerei befürchten sie, dass Forscher:innen zukünftig mit Haftstrafen belegt werden könnten und warnen vor Abwanderung biomedizinischer Expertise aus Deutschland. Sie fordern, gesetzlich zu verankern, dass die Tötung von Tieren, die zu wissenschaftlichen Zwecken gezüchtet wurden, grundsätzlich legitimiert werden soll. Diese Forderung lehnt der Bundesverband Menschen für Tierrechte ab. Es kann nicht sein, dass Millionen von Tieren pauschal vom Schutzstatus des Tierschutzgesetzes ausgenommen werden. Der Tierrechtsverband schlägt stattdessen vor, den Umgang mit den sogenannten überzähligen Versuchstieren an anderer Stelle zu regeln. … weiterlesen

Wie sich Bewusstsein bei Tieren erforschen lassen könnte

Mitteilung: Ruhr-Universität Bochum

Tierisches Bewusstsein sollte man sich nicht wie einen Lichtschalter vorstellen, der an oder aus sein kann, sagen Bochumer Philosophen. Sie plädieren für einen anderen Ansatz.

Es gibt Gründe davon auszugehen, dass nicht nur Menschen, sondern auch manche nichtmenschlichen Tierarten über bewusste Wahrnehmung verfügen. Welche Tierarten Bewusstsein haben und wie sich das subjektive Erleben verschiedener Arten unterscheiden könnte, untersuchen Prof. Dr. Albert Newen und der Doktorand Leonard Dung vom Institut für Philosophie II der Ruhr-Universität Bochum. Dafür charakterisieren sie Bewusstsein mit zehn verschiedenen Dimensionen und erarbeiten, welche Verhaltensweisen jeweils Hinweise für das Vorliegen einer dieser Bewusstseinsdimensionen darstellen. Sie beschreiben ihren Ansatz in der Fachzeitschrift „Cognition“, online veröffentlicht am 21. Februar 2023. … weiterlesen

Teure Marken sind kein Garant für Qualität

Mitteilung: Stiftung Warentest

Die Preise für Katzen- und Hundefutter sind deutlich gestiegen: Im März 2024 lagen sie rund 35 Prozent über dem Jahresschnitt 2020. Umso erfreulicher, dass der Test von Katzen-Nassfutter der Stiftung Warentest zeigt: Es muss kein teures Markenfutter sein. Unter den 27 Nassfuttern sind 12 Eigenmarken, von denen 9 gut oder sehr gut abschnitten. Von 15 Markenfuttern sind nur 7 zu empfehlen.

Eine typische vier Kilo schwere Modellkatze verfuttert aufs Jahr gerechnet rund 577 Euro bei einem Durchschnittspreis der Tagesration von 1,58 Euro. Zum Vergleich: Das günstigste sehr gute Futter im Test versorgt die Katze schon für 135 Euro im Jahr mit allem Nötigen.

Da alle Futter im Test als Alleinfutter deklariert sind, wurde geprüft, wie gut sie Katzen langfristig optimal versorgen. Ob der Nährstoffmix ausgewogen ist, zeigen aufwändige Analysen. Einige Futter konnten nicht punkten. Die von Fressnapf, Müller und Purina Gourmet Gold sind ernährungsphysiologisch nur ausreichend, die Futter von Benevo, Miamor und Strayz sogar mangelhaft. Der dauerhafte Verzehr dieser drei Sorten kann gesundheitliche Folgen wie etwa eine Schilddrüsenunterfunktion haben.

Das mangelhafte Futter von Benevo ist nicht nur vegan, sondern soll laut Hersteller auch für Hunde und Katzen funktionieren. Doch für beide liefert es zu wenig Nährstoffe und auch die Fütterungshinweise sind nicht stimmig.

Der Test von Katzen-Nassfutter findet sich unter www.test.de/katzenfutter. Für 4,90 € kann der Artikel als pdf-Datei heruntergeladen werden.


Quelle:
25.4.2024

Stiftung Warentest
www.test.de
Bild von Birgit auf Pixabay

 

Versuchstier des Jahres 2024: Das Schwein im Tierversuch

Anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche am 24. April veröffentlicht der Bundesverband Menschen für Tierrechte am 23.4.2024 das Versuchstier des Jahres. Die Wahl fiel in diesem Jahr auf das Schwein.

Das hochintelligente Säugetier wird vor allem in der Erforschung von menschlichen Zivilisationskrankheiten eingesetzt. Dabei erreichen nur etwa ein Viertel der Arzneimittel für Erkrankungen des Herz- oder Gefäßsystems nach Tierversuchen die Marktzulassung. Gleichzeitig ermöglichen tierfreie und humanbasierte Verfahren ganz neue Forschungsansätze. Prominente Unterstützung kommt von dem Kriminalbiologen und diesjährigen Schirmherrn, Dr. Mark Benecke. In seinem Grußwort fordert er messbares Handeln statt Quatschen, um die Zahl der Tierversuche endlich wirkungsvoll zu reduzieren.

Das Schwein werden die meisten Menschen eher mit der Fleischproduktion statt mit Tierversuchen assoziieren. In Deutschland wurden jedoch im Jahr 2023 27.912 Schweine in Tierversuchen eingesetzt. Wissenschaftler:innen nutzen das Tier aufgrund seiner anatomischen und physiologischen Ähnlichkeiten zum Menschen. Dabei geht es häufig darum, Therapien für Zivilisationskrankheiten des Menschen zu entwickeln. … weiterlesen

Jetzt Mehrwertsteuer auf Tierprodukte anheben und pflanzliche Lebensmittel vergünstigen

Menschen für Tierrechte fordert die Bundesregierung auf, die Vorschläge der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) jetzt zügig umzusetzen. Die Politik ist in der Pflicht, das millionenfache Tierleid in den Ställen zu beenden und die dramatischen Folgen unserer Ernährung auf Umwelt, Klima und Biodiversität zu begrenzen.

Bundeskanzler Olaf Scholz traf sich mit Vertretern der ZKL. Das Gremium, dem unter anderem der Deutsche Bauernverband, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Tierschutzbund angehören, spricht sich dafür aus, die Mehrwertsteuer auf tierische Lebensmittel zu erhöhen, um die Bauern zu entlasten und um eine bessere Tierhaltung zu finanzieren. Gleichzeitig soll die Mehrwertsteuer für Obst und Gemüse reduziert werden.

Bundesregierung muss Steuererhöhung zügig umsetzen
„Wir begrüßen die Vorschläge der ZKL und fordern die Bundesregierung auf, diese jetzt zügig auf den Weg zu bringen. Die Politik ist in der Pflicht, das millionenfache Tierleid in den Ställen zu beenden. Von der FDP erwarten wir, dass sie ihre bisherige Blockadehaltung gegen eine Steuererhöhung aufgibt. Auch der Bauernverband ist gut beraten, jetzt auf diesen konstruktiven Vorschlag einzugehen“, sagt Christina Ledermann, Vorsitzende vom Bundesverband Menschen für Tierrechte.

Einfache Umsetzung möglich
Bisher werden tierische Produkte sogar verbilligt, weil für sie nur 7 Prozent statt der regulären 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig werden. Die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes ist nach Einschätzung von Experten einfacher als eine neue Verbrauchssteuer einzuführen, weil dafür lediglich ein Steuersatz angepasst werden muss. Die stufenweise Umsetzung könnte ermöglichen, dass sämtliche geschlossene Stallsysteme ab 2040 wegfallen.

Klimakrise und Artensterben begrenzen
Eine höhere Mehrwertsteuer auf tierische Produkte würde nicht nur die Finanzierungslücke für den Umbau der Ställe schließen, sondern stelle auch das dringend benötigte Lenkungsinstrument hin zu einer stärker pflanzenbasierten Ernährung dar. Eine Ernährungsumstellung fordert auch die Wissenschaft, um die dramatischen Auswirkungen unserer Ernährung auf Klimakrise und Artensterben zu begrenzen.

Konsum tierischer Produkte reduzieren
Dies ist auch eines der Hauptziele der neuen Ernährungsstrategie der Bundesregierung. Auch Gesundheitsexperten warnen vor den Folgen des aktuell hohen Fleischkonsums. Entsprechend hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) kürzlich in ihren Empfehlungen die Menge der Fleisch- und Milchprodukte um 50 Prozent reduziert.

Wahre Kosten abbilden
Eine höhere Steuer hilft zudem, die wahren Kosten von tierischen Produkten besser abzubilden. Bisher zahlt die Allgemeinheit die versteckten Kosten der Fleischproduktion, wie die hohe Nitratbelastung des Grundwassers oder die Folgen der wachsenden Antibiotikaresistenzen.

Reduktion der Bestände und Ausstieg aus Tierhaltung honorieren
Ganz wichtig ist dem Bundesverband Menschen für Tierrechte, dass die Mehreinnahmen durch die Steuererhöhung unbedingt auch die Reduktion der Tierzahlen honorieren und die Landwirt:innen unterstützen, die sich entschließen, ihre Tierhaltung komplett aufzugeben. Denn ein Ausstieg aus der Tierhaltung ist die effektivste Maßnahme für Tier-, Arten und Klimaschutz.

Maßnahmen für eine Agrar- und Ernährungswende
Um der Politik konkrete Maßnahmen an die Hand zu geben, hat der Bundesverband Menschen für Tierrechte zehn Forderungen für eine Agrar- und Ernährungswende veröffentlicht. Neben einer Abschaffung der Mehrwertsteuer für pflanzliche Nahrungsmittel fordert er eine drastische Reduzierung des Fleischkonsums und der Tierbestände, Ausstiegsprämien für Landwirt:innen und den Ausbau pflanzlicher Eiweißträger.


11.4.2024
Christina Ledermann
Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
www.tierrechte.de

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