Neue Regeln für Lebensmittelkontrollen: „Julia Klöckner ebnet den Weg für den nächsten Lebensmittelskandal“

Statement: foodwatch Deutschland

Das Bundeskabinett hat heute neue Regeln für Lebensmittelkontrollen verabschiedet. Die Neufassung der sogenannten „Allgemeine Verwaltungsvorschrift Rahmen-Überwachung“ (AVV RÜb) sieht für die Behörden weniger Pflicht-Kontrollen bei Lebensmittelbetrieben vor. Stattdessen sollen sich die Kontrollen laut Ernährungsministerium verstärkt auf Betriebe mit Problemen konzentrieren. Dazu erklärt Oliver Huizinga, Leiter Recherche und Kampagnen bei der Verbraucherorganisation foodwatch:

„Jetzt ist es offiziell: Julia Klöckner ist eine Gefahr für die Lebensmittelsicherheit. Aus den Vorfällen bei Wilke und Tönnies hat die Ministerin offenbar nichts gelernt. Mit ihren absurden Plänen ebnet sie den Weg für den nächsten Lebensmittelskandal. Der Bundesrat darf dem auf keinen Fall zustimmen.

Ministerin Julia Klöckner will allen Ernstes die Zahl der Pflicht-Kontrollen verringern. In Fleischbetrieben, die der höchsten Risikoklasse zugeordnet sind, sollen in Zukunft statt tägliche nur noch wöchentliche Kontrollen stattfinden müssen. Und andere Lebensmittelbetriebe, die bisher monatlich kontrolliert werden müssen, sollen künftig nur vierteljährlich verpflichtend kontrolliert werden.

Frau Klöckner verkauft ihre irrwitzigen Pläne als „mehr Lebensmittelsicherheit durch gezieltere Kontrollen“ – weil mehr Kapazitäten für Problembetriebe frei würden. Was die Ministerin verschweigt: Probleme bei Betrieben werden oft erst durch Pflicht-Kontrollen bemerkt. Zudem orientiert sich die Zahl der Lebensmittelkontrolleure an der Zahl der Kontrollen. Werden diese Vorgaben verringert, kann das langfristig den Personalmangel in den Behörden noch verstärken.

Statt die Zahl der Pflicht-Kontrollen zu verringern, muss Frau Klöckner eine grundlegende Reform der Lebensmittelüberwachung anstoßen. Was wir haben, sind 400 politisch abhängige Behörden mit oft eklatantem Personalmangel, die die allermeisten Kontrollergebnisse geheim halten. Was wir brauchen, ist eine unabhängige Landesanstalt für die Lebensmittelüberwachung pro Bundesland, die ausreichend Personal vorhält und alle Ergebnisse veröffentlichen muss.“

Die vom Kabinett beschlossene AVVRÜb (pdf-Datei)


29.07.2020
Foodwatch Deutschland
foodwatch.de

„Schweinestau“: Notbremse ziehen, um Katastrophe zu verhindern

Drosselung der „Tierproduktion“ und Bestandsreduzierung sind dringende Maßnahmen

Kommentar: Vier Pfoten e.V.

Hamburg – Durch den Corona-Ausbruch im Tönnies-Schlachthof Rheda-Wiedenbrück und die damit verbundene temporäre Stilllegung des Betriebes wissen Tierhalter*innen aufgrund mangelnder Schlachthof-Kapazitäten derzeit nicht wohin mit 400.000 Schweinen. … weiterlesen

Petition: Affen als „Arbeitstiere“ missbraucht – für Kokosprodukte

Entführt, angekettet und in den Wahnsinn getrieben – PETA hat eine neue Petition gestartet

„In Thailand werden junge Affen angekettet, gewaltsam trainiert und zur Ernte von Kokosnüssen gezwungen. Aus diesen werden Kokoswasser, Kokosmilch, Kokosöl und andere Kokosprodukte von Marken hergestellt, die weltweit verkauft werden – auch in deutschen Supermärkten.“ (Quelle: https://www.peta.de/affen-kokosprodukte)

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Siem Reap verbietet als erste Provinz Kambodschas Hundefleisch

Hamburg, 8.7.2020Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN feiert die Entscheidung des kambodschanischen Ministeriums für Landwirtschaft, der Provinz Siem Reap das Schlachten und den Handel mit Hunden zum Verzehr ab sofort zu verbieten. Seit 2018 hat VIER PFOTEN eng mit der kambodschanischen Regierung zusammengearbeitet, um das brutale Geschäft mit Hundefleisch zu beenden. … weiterlesen

VIER PFOTEN erstattet 21 Strafanzeigen: Beihilfe zur Tierquälerei bei Tiertransporten

Anzeige an Veterinärämter, Organisatoren und Transporteure in vier Bundesländern

Hamburg, 8.7.2020Aufgrund des Verdachts der Beihilfe zur Tierquälerei bei Tiertransporten in tierschutzrechtliche Risikostaaten hat VIER PFOTEN in den Bundesländern Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen insgesamt 21 Strafanzeigen gegen Transportunternehmer, Organisatoren und Veterinärämter wegen des Verdachts auf den Verstoß gegen das Tierschutzgesetz erstattet. Nach Ansicht der internationalen Stiftung für Tierschutz wurden in den angezeigten Fällen Lebendtiertransporte rechtswidrig genehmigt. … weiterlesen

VIER PFOTEN warnt vor Qualzucht bei Hunden

Beliebte Trendrassen leiden oft unter genetischen Störungen

Hamburg – Immer außergewöhnlicher, immer niedlicher sollen viele Hunde aussehen. Doch obgleich bestimmte ästhetische Merkmale wie eine flache Schnauze bekanntermaßen mit gesundheitlichen Problemen einhergehen, liegen Rassen wie Französische Bulldogge und Mops im Trend. VIER PFOTEN Heimtierexpertin Sarah Ross betont, dass viele Hunde für ihr Aussehen leiden müssen. Wer kein Tierleid fördern will, sollte sich bewusst gegen Tiere mit Qualzucht-Merkmalen entscheiden. … weiterlesen

Petition – Mulesing-Aufdeckung: Arbeiter brennen Lämmern die Schwänze für Wolle ab!

Was braucht es noch, damit Sie keine Wolle mehr tragen?

Schon in den Jahren 2013, 2015 und 2017 konnten PETA und PETAs internationale Partnerorganisationen den grausamen Umgang mit Schafen innerhalb der australischen Wollindustrie aufdecken. 2014 enthüllte PETA USA Tierquälerei in Wyoming, Colorado und Nebraska, 2017 in Utah. In Argentinien konnten sie zweimal im Jahr 2015 ermitteln, welches Leid Schafen zugefügt wird, im Jahr 2016 dann in Chile. PETA Asia deckte die gleiche Tierquälerei 2018 in Großbritannien auf. Innerhalb von nur vier Jahren kam die systematische Tierquälerei der Wollindustrie in duzenden Betrieben auf vier Kontinenten ans Licht der Öffentlichkeit.
(Quelle: https://www.peta.de/mulesing-australien-petition-2018)

Übersetzung des Petitionstext

Sehr geehrter Herr Chang,

Ich habe mir zwei weitere Videoenthüllungen von PETA über die australische Wollindustrie angesehen und eines ist deutlich: Extreme Tierquälerei an Schafen ist in dieser Industrie weit verbreitet. Arbeitskräfte verstümmelten völlig verängstigte Lämmer. Ein Betriebsleiter schnitt Schafen bei vollem Bewusstsein die Kehle durch und brach ihnen das Genick. Scherer schlugen wiederholt mit spitzen Schurgeräten auf die scheuen Tiere ein und traten ihnen mit dem Knie in den Magen. Der Missbrauch ist so schlimm wie nie zuvor.

Ich möchte bei Unternehmen einkaufen, die kein Tierleid fördern. Deshalb bitte ich Sie, Wolle in Ihrem Sortiment umgehend durch die bereits verfügbaren wunderschönen, warmen und tierfreundlichen Materialien zu ersetzen, z.B. Acryl, Bambus, Modal, Tencel oder Viskose.

Bitte denken Sie an die sanftmütigen Lämmer, die – wie alle Tiere – Schmerz und Angst empfinden. Entscheiden Sie sich aus Mitgefühl, ab sofort keine Wolle mehr zu verkaufen. Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Bemühungen.
Quelle: https://www.peta.de/mulesing-australien-petition-2018

Petition unterschreiben (weitere Beschreibungen und Hintergründe inkl. Film auf der Petitionsseite)