Tierwohlkennzeichen: Keine Kompromisse

Mitteilung: Albert Schweitzer Stiftung

Tierschutz- und Umweltverbände haben ein gemeinsames Positionspapier zum staatlichen Tierwohlkennzeichen verabschiedet. Die Organisationen fordern darin eine verpflichtende Haltungskennzeichnung bis Ende der Legislatur sowie starke Einstiegskriterien für das staatliche Tierwohlkennzeichen.

Deutschlands führende Tierschutz- und Umweltorganisationen fordern die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, bis zum Ende der Legislaturperiode die Überführung des freiwilligen Tierwohlkennzeichens in eine verpflichtende Haltungskennzeichnung gesetzlich zu verankern. … weiterlesen

Luchse in Gefahr

Studie legt nahe, dass Menschen den Raubkatzen im Grenzgebiet von Deutschland, Tschechien und Österreich stark zusetzen

Mitteilung: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

Seit einigen Jahren breiten sich große Wildtiere wie Luchs, Wolf und Bär durch das Ansteigen bestehender Populationen und gezielter Wiederansiedlung in ganz Europa aus. Dennoch sind einige Populationen nach wie vor gefährdet. Ein Forschungsteam um den Freiburger Naturschutzbiologen Privatdozent (PD) Dr. Marco Heurich und die Landschaftsökologin PD Dr. Stephanie Kramer-Schadt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin kommt zu dem Ergebnis, dass die illegale Jagd auf Luchse, die im Grenzgebiet von Deutschland, Tschechien und Österreich wiederangesiedelt wurden, deren Bestand stark beeinflusst. Die von der Naturschutzorganisation WWF Deutschland in Auftrag gegebene Studie haben die Forschenden in der Fachzeitschrift „Biological Conservation“ veröffentlicht.  … weiterlesen

Ansbach ist die 100. deutsche Stadt mit kommunalem Zirkus-Wildtierverbot

PETA begrüßt wegweisende Entscheidung und ruft andere Städte zur Nachahmung auf
 
Ansbach / Stuttgart, 27. Juni 2018 – Löwen, Elefanten und Co. gehören nicht in die Manege: In Ansbach soll künftig ein Wildtierverbot für Zirkusse gelten. Die knappe Mehrheit des Stadtrats schloss sich dem Antrag der Offenen Linken an. Damit ist Ansbach die hundertste deutsche Stadt, die ein solches Verbot beschließt. PETA begrüßt die wegweisende Entscheidung. Die Tierrechtsorganisation erachtet diesen Schritt sowohl aus Tierschutzgründen als auch aufgrund der Gefahren, die von Großwildtieren wie Elefanten, Großkatzen oder Nashörnern für den Menschen ausgehen, für notwendig. 

„Ansbach nimmt eine Vorbildfunktion ein – verhaltensgestörte Elefanten oder Tiger auf Käfigwagen passen nicht in das Bild einer modernen Stadt“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Wir hoffen, dass der Beschluss der Stadt Ansbach auch Signalwirkung für die CDU/CSU-Fraktion hat, die im Bundestag als einzige Partei ihre Zustimmung zu einem grundsätzlichen Zirkus-Wildtierverbot in Deutschland verweigert.“ … weiterlesen

Bienensterben: Behörden bestätigen Zulassungsverfahren für neue Insektengifte

Mitteilung: Umweltinstitut München

Nach einem gewonnenen Rechtsstreit das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) dem Umweltinstitut Auskunft darüber erteilen, ob Zulassungsanträge für das neue Insektengift Flupyradifuron vorliegen. Mit der Auskunft sieht die Organisation ihre Befürchtungen bestätigt: Schon im August könnten erste Insektengifte mit dem Wirkstoff auf den Markt kommen. Dieser wirkt schon in sehr geringen Mengen tödlich für Insekten wie Bienen und andere Bestäuber. … weiterlesen

Experten fordern strengere Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel

Mitteilung: Universität Bremen

Ob Rückstände von Pestiziden in Hühnereiern oder Pflanzenschutzmittel, die Ökosysteme und die biologische Vielfalt bedrohen: Etliche dieser chemischen Substanzen haben eine schädliche Wirkung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fordern deshalb umfassendere Zulassungsverfahren für Pestizide. Professorin Juliane Filser von der Universität Bremen gehört zu einer Expertengruppe, die sich dafür einsetzt. Erst kürzlich hat die Gruppe dazu ein Diskussionspapier veröffentlicht.

„Der Einsatz von Pestiziden hat zu einem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt geführt“, sagt die Bremer Biologin. „Gerade der Bodengesundheit wird weltweit viel zu wenig Beachtung geschenkt – und das, obwohl etwa 95 Prozent der menschlichen Nahrung von Böden stammt.“ Auf und in Böden lande ein Großteil der Pflanzenschutzmittel – mit oft erschreckenden Folgen. So werden etwa bei langjährigem Einsatz kupferhaltiger Fungizide Regenwürmer nahezu ausgerottet. „Landwirtschaftliche Produktion muss ganzheitlich und vor allem langfristig gesehen werden“, fordert die Wissenschaftlerin. … weiterlesen

Primaten in Gefahr

Internationale Experten fordern sofortige Maßnahmen zum Schutz bedrohter Affenarten

Mitteilung: Deutsches Primatenzentrum GmbH – Leibniz-Institut für Primatenforschung

Affen sind faszinierend. Sie sind intelligent, leben in komplexen Gesellschaften und sind ein wichtiger Teil der Ökosysteme. Darüber hinaus sind sie mit uns verwandt. Sie gehören ebenso wie der Mensch zur Gruppe der Primaten. Während Menschen sich jedoch bis in den hintersten Winkel der Erde ausgebreitet haben, sind viele unserer nächsten Verwandten stark gefährdet. Ein internationales Team führender Primatenforscher, darunter Christian Roos vom Deutschen Primatenzentrum (DPZ) – Leibniz-Institut für Primatenforschung, hat in einem am 15.6.2018 erschienenen Übersichtsartikel die bedrohte Lage vieler nicht-menschlicher Primatenarten in Brasilien, Madagaskar, Indonesien und der Demokratischen Republik Kongo analysiert und bewertet. In ihrer Studie untersuchten die Forscher den Einfluss menschlicher Aktivitäten auf wildlebende Primatenpopulationen. Besonders die Zerstörung natürlicher Wälder und deren Umwandlung in landwirtschaftliche Nutzflächen bedrohen viele Arten, die dadurch ihren Lebensraum verlieren. Aber auch die Jagd und der Handel mit Buschfleisch führen zum massiven und schnellen Rückgang vieler Populationen. Eine modellhafte Simulation der Ausbreitung landwirtschaftlich genutzter Flächen bis zum Ende des Jahrhunderts ergab einen Rückgang der Verbreitungsgebiete vieler Affenarten um bis zu 78 Prozent. Die Wissenschaftler fordern in ihrer Studie sofortige Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Affenarten und geben Handlungsempfehlungen, um die Primaten nachhaltig und auf lange Sicht vor dem Aussterben zu bewahren (Peer Journal 2018). … weiterlesen