Zusammen ist man weniger allein

Paarleben als Sprungbrett vom Einzelgängertum zum Gruppenleben

Mitteilung: Deutsches Primatenzentrum GmbH
Leibniz-Institut für Primatenforschung

Allein, als Paar oder in Gruppen – die verschiedenen Formen des Zusammenlebens bei Primaten sind nicht zuletzt deshalb interessant, weil sie vielleicht auch etwas über unser eigenes Sozialleben verraten können. Wie die unterschiedlichen Gesellschaftsformen auseinander hervorgegangen sind und welche Faktoren dafür verantwortlich sind, hat ein Evolutionsbiologe des Deutschen Primatenzentrums – Leibniz- Institut für Primatenforschung zusammen mit einem Kollegen der Universität Texas untersucht. Ihre Rekonstruktionen zeigten, dass die Entwicklung von einer einzelgängerischen Lebensweise hin zum Gruppenleben in der Regel über das Paarleben erfolgte. Paarleben stellt somit evolutionär gesehen eine Art Sprungbrett für das Gruppenleben dar und nimmt daher eine Schlüsselposition in der Evolution sozialer Systeme ein (Science Advances). … weiterlesen

Affen passen Fellpflege an soziales Umfeld an

Mitteilung: Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie

Forscher am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig belegen, dass freilebende Schimpansen und Rußmangaben, zwei Primatenarten, die in komplexen sozialen Gruppen leben, ihre Fellpflegepartner anhand einer Vielzahl von Kriterien auswählen, darunter ihrer sozialen Beziehung zum Partner und dessen Rangs. Insbesondere vermeiden es Tiere beider Arten, das Fell von Artgenossen mit anwesenden Freunden zu pflegen, da diese die Interaktion stören könnten.

Die Kooperation mit anderen und der Austausch von Gefälligkeiten zum Nutzen aller Beteiligten ist für Menschen äußerst wichtig und mitverantwortlich für den Erfolg unserer Art. Um ein Ziel zu erreichen, suchen wir den bestmöglichen Kooperationspartner aus. Doch wer sich dafür qualifiziert, hängt von der jeweiligen Aufgabe, den Fähigkeiten aller verfügbaren Kandidaten und unseren sozialen Beziehungen zu ihnen ab. Ähnlich wie der Mensch leben viele nicht-menschliche Primaten in eng verbundenen sozialen Gruppen, deren einzelne Mitglieder miteinander kooperieren und einander zu ihrem gegenseitigen Nutzen Gefälligkeiten gewähren. … weiterlesen