Internationale Experten fordern sofortige Maßnahmen zum Schutz bedrohter Affenarten
Mitteilung: Deutsches Primatenzentrum GmbH – Leibniz-Institut für Primatenforschung
Affen sind faszinierend. Sie sind intelligent, leben in komplexen Gesellschaften und sind ein wichtiger Teil der Ökosysteme. Darüber hinaus sind sie mit uns verwandt. Sie gehören ebenso wie der Mensch zur Gruppe der Primaten. Während Menschen sich jedoch bis in den hintersten Winkel der Erde ausgebreitet haben, sind viele unserer nächsten Verwandten stark gefährdet. Ein internationales Team führender Primatenforscher, darunter Christian Roos vom Deutschen Primatenzentrum (DPZ) – Leibniz-Institut für Primatenforschung, hat in einem am 15.6.2018 erschienenen Übersichtsartikel die bedrohte Lage vieler nicht-menschlicher Primatenarten in Brasilien, Madagaskar, Indonesien und der Demokratischen Republik Kongo analysiert und bewertet. In ihrer Studie untersuchten die Forscher den Einfluss menschlicher Aktivitäten auf wildlebende Primatenpopulationen. Besonders die Zerstörung natürlicher Wälder und deren Umwandlung in landwirtschaftliche Nutzflächen bedrohen viele Arten, die dadurch ihren Lebensraum verlieren. Aber auch die Jagd und der Handel mit Buschfleisch führen zum massiven und schnellen Rückgang vieler Populationen. Eine modellhafte Simulation der Ausbreitung landwirtschaftlich genutzter Flächen bis zum Ende des Jahrhunderts ergab einen Rückgang der Verbreitungsgebiete vieler Affenarten um bis zu 78 Prozent. Die Wissenschaftler fordern in ihrer Studie sofortige Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Affenarten und geben Handlungsempfehlungen, um die Primaten nachhaltig und auf lange Sicht vor dem Aussterben zu bewahren (Peer Journal 2018). … weiterlesen →