Der sechste Sinn der Tiere: Ein Frühwarnsystem für Erdbeben?

Die kontinuierliche Beobachtung von Tieren mit Bewegungssensoren könnte die Vorhersage von Erdbeben verbessern

Bericht: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

Bis heute kann niemand zuverlässig vorhersagen, wann und wo ein Erdbeben auftreten wird. Augenzeugen haben jedoch immer wieder berichtet, dass sich Tiere vor einem Beben ungewöhnlich verhalten haben. In einem internationalen Kooperationsprojekt hat eine Gruppe des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz/Radolfzell und des Exzellenzclusters Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour der Universität Konstanz nun untersucht, ob Kühe, Schafe und Hunde tatsächlich frühe Anzeichen von Erdbeben wahrnehmen könnten. Dazu haben sie in einer Erdbebenregion in Norditalien Sensoren an den Tieren befestigt und deren Bewegungen über Monate hinweg aufgezeichnet. Die Bewegungsdaten zeigen, dass sich die Tiere in den Stunden vor Erdstößen außergewöhnlich unruhig verhielten. Je näher die Tiere dem Epizentrum des bevorstehenden Bebens waren, desto früher verhielten sie sich auffällig. Die Bewegungsprofile verschiedener Tierarten in unterschiedlichen Regionen könnten also möglicherweise Hinweise auf Ort und Zeitpunkt eines bevorstehenden Erdbebens liefern. … weiter


3.7.2020
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
www.mpg.de

 

Corona als Wendepunkt für den Ausstieg aus dem Tierversuch

Offener Brief an Klöckner und Karliczek anlässlich der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft

01.07.2020

Angesichts der Corona-Krise hat sich ein Bündnis von Tierschutzorganisationen in einem Offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und die Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek gewandt. Die Vereine, die zusammen die Kampagne „Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT!“ unterstützen, fordern darin mehr Forschungsgelder für tierfreie, humanbasierte Forschungs- und Testmethoden. Jetzt sei die Zeit gekommen, um den lange überfälligen Paradigmenwechsel mit einem konkreten Ausstiegsplan einzuleiten. … weiterlesen

PETA fordert Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer auf, OP-Übungen der Bundeswehr an lebenden Schweinen einzustellen

Organisation verweist auf Studien zu überlegenen Simulatoren menschlicher Patienten und behördlich verweigertes LTT-Training für US-Militär in Deutschland

Washington / Stuttgart ­– PETA USA und PETA Deutschland haben Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer heute in einem gemeinsamen Schreiben aufgefordert, sogenannte Trauma-Übungen der Bundeswehr an Tieren zu beenden. Während dieser „Live Tissue Trainings“ (LTT) werden Schweine bei lebendigem Leib verstümmelt, um Kriegsverletzungen nachzuahmen, und nach dem Üben der operativen Eingriffe getötet. Und das, obwohl neue Studien zeigen, dass humanrelevante Modelle – wie sie bereits beinahe zwei Drittel der NATO-Truppen in ihren Übungen verwenden – den „Trainings“ an lebenden Tieren überlegen sind. Der erneute Appell der Tierrechtsorganisationen erfolgt nun, nachdem PETA das Ministerium bereits unter anderem mit gesammelten Publikationen über tierfreie Methoden informierte. Zudem sicherte das Ministerium PETA letztes Jahr eine „genaue Prüfung“ tierfreier Modelle zu und versprach schon 2018, das LTT vollständig abzubrechen, „sobald geeignete Simulationsmodelle verfügbar sind“. … weiterlesen

„Affen kommunizieren, Menschen haben Sprache“

Interview: Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften 

So verzückt Eltern auch sind, wenn ihr Kleines das erste Mal „Ma-Ma“ oder „Pa-Pa“ brabbelt – ehe daraus Sätze entstehen, muss noch viel passieren. Ein Prozess, der unbewusst und mit jeder Sprache einsetzt, in die ein Baby geboren wird. Anders bei Menschenaffen. Obwohl die Tiere hochkomplexe Fähigkeiten haben, Sprache können sie nicht. Welche Hirnstrukturen und Gene beim Menschen den Unterschied machen, will Angela D. Friederici vom MPI CBS herausfinden. Ein Gespräch über darüber, warum man bislang so wenig über die Unterschiede zwischen Mensch und Affe weiß – und warum selbst dieses Wissen durch neuere Erkenntnisse infrage gestellt werden könnte. … weiterlesen

So werden Tiere in Dresdens Tierlaboren gequält

Mitteilung: Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Axolotl sind mexikanische Salamander, die die Fähigkeit haben, verletzte Organe oder sogar Gliedmaßen sehr schnell nachwachsen zu lassen. Am Uniklinikum Dresden werden ihnen Nerven durchschnitten, um sie beim Nachwachsen zu beobachten. Bei Mäusen wird künstlich Dickdarmkrebs oder ein Herzinfarkt ausgelöst, Schafen werden Löcher in den Schädel gebohrt. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche kritisiert in einem neuen Flugblatt Tierversuche in Dresdens Laboren als ethisch nicht zu rechtfertigen und wissenschaftlich unsinnig. … weiterlesen

Greenpeace-Analyse: Resistente Keime geraten mit Gülle aus Schweineställen in die Umwelt

Bericht: Greenpeace

Hamburg, den, 21.4.2020Mit Gülle aus Schweineställen gelangen antibiotikaresistente Keime und Antibiotika großflächig in die Umwelt. Das ist das Ergebnis einer Laboranalyse von 15 Gülleproben aus Schweineställen in fünf Bundesländern. Zwölf der 15 Proben enthielten Bakterien mit Resistenzen gegen Antibiotika, in elf Proben ließen sich Bakterien mit Resistenz gegen Colistin nachweisen. Colistin ist als Reserveantibiotikum eines der letzten Mittel gegen bestimmte Infektionskrankheiten beim Menschen. „Es ist unverantwortlich, Antibiotika und resistente Keime über die Gülle großflächig auf Äckern zu verteilen“, sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Dirk Zimmermann. „Damit steigt das Risiko, dass Bakterien oder ihre Resistenzen Menschen erreichen und die Behandlung von Infektionen erschweren oder gar unmöglich machen. Reserveantibiotika wie Colistin müssen endlich aus der Tierhaltung verbannt werden.“ … weiterlesen

3,9 Millionen verschwiegene Tieropfer

Stellungnahme: Ärzte gegen Tierversuche e.V., Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V.

Zusätzlich zu den 2,8 Millionen Tieren, die in Deutschland in Tierversuchen leiden und sterben, werden – laut einer aktueller Information der Bundesregierung – weitere 3,9 Millionen Tiere in Tierversuchseinrichtungen gezüchtet, aber nicht in Versuchen eingesetzt; hauptsächlich, weil sie nicht die gewünschte gentechnische Veränderung aufweisen. Eine Rechtsstudie der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht (DJGT) und Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) belegt, dass die Tötung dieser 3,9 Millionen „Überschuss“-Tiere rechtswidrig ist. Die Vereine fordern, die millionenfache Verschwendung von Tierleben sofort zu beenden. … weiterlesen