Basco

mf – Nach Wuschel kam Basco, ein altdeutscher Hütehund mit einem Herzen aus Gold. Ich erfuhr von ihm durch eine Tierschützerin, die ihn halbverhungert aus einem Lattenverschlag befreit hatte. Obwohl ich den Hund nicht gesehen hatte, spürte ich sofort eine starke Verbindung zu ihm. Ich hatte damals noch keine Ahnung davon, das Tiere zu uns sprechen können, aber ich „hörte“ ihn förmlich nach mir rufen. „Das ist mein Hund“, erklärte ich der Tierschützerin, und obwohl er eigentlich schon einer anderen Familie zugesagt war, haben wir ihn bekommen.

Basco und ich wussten von ersten Moment an voneinander, was der andere dachte und fühlte. Im Gegensatz zu Wuschel wich mir Basco nie von der Seite. Unterwegs brauchte er keine Kommandos, er spürte ohnehin, was ich von ihm wollte und welchen Weg ich an der nächsten Kreuzung nehmen würde. Er kündigte mir sogar meine Migräneanfälle an, indem er sich am Abend zuvor auf meine Füße legte (sonst lag er daneben). Auch zu meinem Mann hatte er eine starke telepathische Verbindung. Obwohl Herrchen zu ganz unregelmäßigen Zeiten von der Arbeit nach Hause kam, zeigte Basco seine Ankunft immer zehn Minuten vorher an – zu einem Zeitpunkt, an dem er das Auto unmöglich hören konnte.

Die Beziehung zwischen Basco und mir war so innig und tief, dass ich ihn sogar an meiner Seite spürte und mich beschützt fühlte, wenn ich ohne ihn unterwegs war. Er hatte mir sein riesengroßes Hundeherz zu Füßen gelegt, und ich konnte darin lesen wie in einem offenen Buch. Nur seine Krebserkrankung hat er mir verheimlicht, er wusste, das würde mir das Herz brechen. Obwohl er sein ganzes Leben lang ohne uns kaum einen Schritt getan hatte, zog er sich, als es ganz schlimm wurde, allein in den Garten zurück. Wir sollten nicht sehen, wie sehr er litt, das ist mir heute klar. Wir haben trotzdem verstanden und ihn – hoffentlich zur rechten Zeit – erlösen lassen. Er hinterließ eine unglaubliche Lücke in meinem Leben, hatte ich doch durch ihn erst gelernt, was das heißt: bedingungslos zu lieben.

©mf


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©Foto: Monika Falck, Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0

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