„Fuchswoche“ in Altenberge: PETA übt wegen sinnloser Tötungen scharfe Kritik an Hegering Altenberge

 Tierrechtsorganisation fordert Verbot der Fuchsjagd in Nordrhein-Westfalen

Ab dem 1. Januar findet die sogenannte Fuchswoche des Hegerings Altenberge statt. Dabei wollen die Jäger und Jägerinnen unter dem Deckmantel des Artenschutzes möglichst viele Füchse töten. Die erschossenen Tiere sollen dann beim „Streckelegen“ am 8. Januar auf dem Hof Lütke Lengerich zur Schau gestellt werden. PETA übt scharfe Kritik an dem Jägerverein, da laut Tierschutzgesetz ein „vernünftiger Grund“ für das Töten eines Tieres vorliegen muss. Bei der flächendeckenden Jagd auf Füchse ist ein solcher nach Auffassung der Tierrechtsorganisation jedoch nicht gegeben. PETA fordert die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen auf, im Landesjagdgesetz ein Verbot der Fuchsjagd zu ergänzen. Zudem appelliert die Tierrechtsorganisation an die Vereinsmitglieder, die Fuchsjagd aus Tierschutzgründen umgehend zu stoppen und Respekt vor dem Leben zu zeigen.

„Bundesweit werden jährlich rund 400.000 Füchse durch Hobbyjäger sinnlos getötet, allein in Nordrhein-Westfalen sind es über 50.000 Tiere. Viele von ihnen sterben sogar einen langsamen Tod durch Fehlschüsse oder bei der grausamen Fallenjagd“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Es gibt keinen Grund, die nützlichen Tiere zu töten. Die Politik muss endlich handeln.“ … weiterlesen

foodwatch-Recherche: Hochgiftige Pestizide in Deutschland ohne abschließende Risikoprüfung zugelassen

Özdemir muss Mittel verbieten!

foodwatch hat Bundesagrarminister Cem Özdemir einen unverantwortlichen Umgang mit Pestizid-Neuzulassungen vorgeworfen. Recherchen der Verbraucherorganisation zeigen: Das von Özdemir geführte Bundeslandwirtschaftsministerium hat allein in diesem Jahr 150 neue Pestizid-Mittel zugelassen – obwohl einige dieser Mittel riskante Wirkstoffe enthalten, bei denen teilweise seit Jahren die Sicherheitsüberprüfung auf EU-Ebene verschleppt wird. Darunter sind zum Beispiel mehrere Insektengifte und ein hochgefährliches Pilzmittel, das den Stoff Dimethomorph enthält. Dieses Pestizid kann laut Europäischer Chemikalienagentur (ECHA) die Fruchtbarkeit bei Menschen beeinträchtigen. foodwatch forderte Cem Özdemir auf, alle Pestizide, die keine abgeschlossene EU-Risikobewertung haben, in Deutschland sofort vom Markt zu nehmen.

„Das Ministerium von Cem Özdemir winkt die Zulassung von gefährlichen Pestizid-Mitteln einfach durch, obwohl eine abschließende Sicherheitsprüfung durch die EU fehlt. Der Grünen-Minister gefährdet die Gesundheit von Verbraucher:innen und treibt das Bienen- und Insektensterben voran. Dänemark zeigt, wie es besser geht: Dort ist nur rund die Hälfte aller Pestizid-Wirkstoffe zugelassen, die in Deutschland erlaubt sind“, sagte Annemarie Botzki von foodwatch. … weiterlesen

foodwatch-Statement zu Özdemirs Ernährungsstrategie: „Leere Worte statt wirksame Maßnahmen“

Bundesernährungsminister Cem Özdemir hat am Mittwoch die Eckpunkte seiner Ernährungsstrategie vorgestellt. Dazu erklärt Chris Methmann von der Verbraucherorganisation foodwatch:

„Die Ernährungsstrategie von Cem Özdemir greift viel zu kurz: Statt mit wirksamen Maßnahmen Fehlernährung insbesondere bei Kindern entgegenzuwirken, enthält seine Strategie viele leere Worte und wenig Neues.  Dass Cem Özdemir für die Gemeinschaftsverpflegung die Qualitätsstandards der DGE verpflichtend machen will, ist ein PR-Gag. Für die Abstimmung mit den Bundesländern will er sich bis 2030 Zeit lassen. Bis dahin stirbt dieser Plan im deutschen Föderalismus einen langsamen Tod.

Konkrete Maßnahmen, die Gesundheitsorganisationen und Verbraucherverbände seit Jahren fordern, kann Ernährungsminister Özdemir schon jetzt umsetzen: Zum Beispiel muss die Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse gestrichen werden – damit sich gesunde Ernährung alle leisten können. Im Gegenzug sollten Hersteller von überzuckerten Getränken eine Abgabe zahlen. Eine solche Limo-Steuer hat in Großbritannien dazu geführt, dass Produzenten den Zuckergehalt in ihren Getränken deutlich heruntergeschraubt haben – zwischen 2015 und 2019 um mehr als 35 Prozent.  

Einen Fortschritt enthält die Strategie: Es ist gut, dass Minister Özdemir Werbung für Ungesundes an Kinder beschränken will – aber nur, wenn diese Regelung auch Zähne hat: In Radio,TV und Streamingdiensten sollten zwischen 6 und 23 Uhr grundsätzlich nur noch gesunde Lebensmittel beworben werden. Daran wird sich messen lassen, ob der einzig konkrete Baustein in Özdemirs Ernährungsstrategie trägt.

Die gesunde Wahl muss endlich die leichte Wahl werden. Derzeit essen Kinder etwa doppelt so viel Süßigkeiten, aber nur halb so viel Obst und Gemüse wie empfohlen. Mit fatalen Folgen für das spätere Leben: Jeder siebte Todesfall in Deutschland ist auf ungesunde Ernährung zurückzuführen.“


21.12.2022
Foodwatch
www.foodwatch.org/de

 

Pflanzenextrakte wirken gegen Viren

Extrakte aus Heidelbeeren und schwarzen Johannisbeeren unterbinden in Zellkulturen die Infektion der Zellen durch Masern- und Herpesviren. Davon war ein Würzburger Forschungsteam sehr überrascht.

Mitteilung: Uni Würzburg

Schon lange werden bestimmte pflanzliche Extrakte und Naturstoffe als immunstärkend oder sogar heilungsfördernd bei verschiedenen Erkrankungen angesehen. Dazu zählen auch Erkrankungen durch Viren. Aber wie lassen sich solche Zusammenhänge untersuchen? Wie kann man mit möglichst geringem Aufwand geeignete Wirkstoffkandidaten für weiterführende Tests identifizieren?
Forschende nutzen dazu heute unter anderem Screeningverfahren, die „in vitro“, also außerhalb eines lebenden Organismus, Aussagen über erwünschte oder unerwünschte Wirkungen auf biologische Zellen treffen können. Zum Einsatz kommen dabei standardisierte Zellkulturen, sodass die Ergebnisse vergleichbar und reproduzierbar sind. … weiterlesen

Kakao: Vielfältige Wechselwirkungen beim Anbau

Beim Anbau von Bio-Kakao bestimmen viele Faktoren über den Ertrag. Ein internationales Forschungsteam hat jetzt wichtige Akteure und deren Auswirkungen identifiziert.

Bericht: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Ohne Insekten geht es nicht beim Kakao-Anbau – logisch. Schließlich sorgen sie dafür, dass die Blüten bestäubt werden und sich die wertvollen Kakaofrüchte, ein begehrter Rohstoff für die Nahrungsmittelindustrie, ausbilden. Untersuchungen in Indonesien hatten zwar in der Vergangenheit gezeigt, dass auch Vögel und Fledermäuse dazu beitragen können, den Ernteertrag zu erhöhen. Wie groß dieser Beitrag jedoch ist: Das zeigt eine neue Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society B veröffentlicht wurde.
Sie ist das Ergebnis der Untersuchungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten in Würzburg, Göttingen und Wien sowie der Allianz of Bioversity International and CIAT. Verantwortlich für die Studie sind die Biologinnen Justine Vansynghel, Nachwuchsforscherin am Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) bei Professor Ingolf Steffan-Dewenter, und Carolina Ocampo-Ariza von der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen.

Mal Schädling, mal Schädlingsbekämpfer

Der Riefenschnabelani ist häufig in den Kakaowäldern Nordperus anzutreffen. Zusammen mit Fledermäusen steigert er den Ertrag deutlich. (Bild: Justine Vansynghel / Universität Würzburg)

„Tiere wie Vögel, Fledermäuse und Insekten, aber auch Nager sind für die Agroforstwirtschaft von Kakao wichtig“, erklärt Justine Vansynghel. Auf der einen Seite können sie die Erträge steigern, beispielsweise indem sie die Pflanzen bestäuben oder als „biologische Schädlingsbekämpfungsmittel“ wirken. Auf der anderen Seite können sie den Ertrag senken, etwa wenn Eichhörnchen das wertvolle Saatgut rauben und lieber selbst verzehren.

Dass verschiedene Tierarten den Anbau von Kakao und den Ernteertrag beeinflussen, war bekannt. „Bislang war allerdings nicht klar, wie die einzelnen Beiträge all dieser Tiere zusammenwirken und wie weitere Faktoren, beispielsweise die Nähe der Anbaufläche zu einem Wald oder deren Beschattung, diese Beiträge beeinflussen können“, sagt Carolina Ocampo-Ariza. Im Rahmen ihrer jetzt veröffentlichten Studie haben die beiden Biologinnen deshalb die kombinierten Beiträge der Tiere zum Ernteertrag quantifiziert und erforscht, wie sich die Entfernung zum Wald und die Beschattung auf die Produktivität auswirken.

Die zentralen Ergebnisse ihrer Studie sind:

  • Die Höhe des Kakaoertrags hängt nicht nur davon ab, dass Fluginsekten vor Ort bei den Blumen und Bäumen unterwegs sind. Auch Vögel und Fledermäuse üben auf ihn Einfluss aus.
  • Haben Vögel und Fledermäuse Zugang zu den Bäumen auf den Anbauflächen, steigert das den Ertrag auf mehr als das Doppelte.
  • Auch Ameisen trugen positiv zum Kakaoertrag bei, allerdings nur bei solchen Betrieben, die sich in Waldnähe befinden.
  • Die Existenz von Eichhörnchen ist aus Sicht der Kakaobauern unerfreulich. Weil sie die Samen der Kakaobäume fressen, mindern sie den Ernteertrag. Allerdings „die Vorteile der biologischen Vielfalt überwiegen die Verluste, die von Eichhörnchen und anderen Nagern verursacht werden“, sagt die Biologin.
  • Und zuletzt: Wenn Kakaobäume im Schatten anderer Pflanzen wachsen, und fliegende Insekten besuchen die bluten, erhöht das ebenfalls den Fruchtansatz und damit – im Idealfall – den Ertrag.

Eine kleine Kakaofrucht, die sich erst kürzlich entwickelt hat. Ohne Fluginsekten bilden Kakaobäume fast keine Früchte (Bild: Justine Vansynghel / Universität Würzburg)

Wieso steigt der Ertrag mit der Anwesenheit von Vögeln und Fledermäusen? Dazu hat Justine Vansynghel eine Theorie: „Es könnte sein, dass es mehr Spinnen und Ameisen gibt, wenn Insektenfresser wie Vögel und Fledermäuse fehlen“, sagt sie. Und, wenn auf dem Speiseplan von Spinnen und Ameisen wichtige Bestäuber stehen, könnte deren Fehlen zu einem geringeren Fruchtansatz. Darüber hinaus könnten Vögel und Fledermäuse auch auf direktem Weg an der Bekämpfung von Schädlingen beteiligt sind, wenn sie diese selbst fressen. Um diese Theorien zu bestätigen, seien jedoch weitere Untersuchungen erforderlich, so die Biologinnen.

Wieso Ameisen den Kakaoertrag steigern, wenn die Anbaufläche sich in Waldnähe befindet, ist ebenfalls nicht eindeutig geklärt. „Vermutlich übt die Nähe von Wäldern einen Einfluss darauf auf, welche Ameisenarten sich in den Kakaoanbaugebieten ansiedeln“, sagt Vansynghel. Denn von einigen Arten ist bekannt, dass sie den Kakaopflanzen Nutzen bringen.

Neue Impulse für den Bio-Kakao-Anbau
Kakaobäume sind ursprünglich in Südamerika beheimatet. Dort wachsen sie von Natur aus im Unterholz tropischer Regenwälder. In sogenannten Agroforstsystemen wird versucht, diese Bedingungen zu kopieren: Dort wird der Kakaobaum in der Regel im Schatten größerer Bäume gepflanzt. Das Forschungsteam hat 24 solcher Anlagen im Norden und im Süden Perus untersucht. Die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat das Projekt gefördert.

Mit solchen Käfigen um Kakaobäume in Agroforsten in Nordperu haben die Wissenschaftlerinnen während ihrer Untersuchungen gearbeitet. (Bild: Justine Vansynghel / Universität Würzburg)

Die Ergebnisse der jetzt veröffentlichten Studie tragen nach Ansicht der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einem besseren Verständnis der Prozesse bei, die mit einer wildtierfreundlichen Landwirtschaft verbunden sind. Basierend auf diesen Erkenntnissen sei es möglich, Anbaustrategien so zu verändern, dass die Existenz unterschiedlicher Tierarten nicht nur akzeptiert, sondern im Idealfall sogar gefördert wird. Denn dies könne dazu beitragen, die Erträge von Bio-Kakao in seiner Herkunftsregion zu verbessern.

Originalpublikation
Quantifying services and disservices provided by insects and vertebrates in cacao agroforestry landscapes. Proceedings of the Royal Society B. https://doi.org/10.1098/rspb.2022.1309


Quelle:
14.9.2022
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
www.uni-wuerzburg.de

 

 

Petition: Schluss mit der Straflosigkeit bei Tierquälerei!

Fordere die Bundesregierung auf, ihre Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen. Tierschutzvergehen müssen endlich effektiv verfolgt und hart bestraft werden.

Skrupellose Unternehmer machen Geschäfte mit systematischer Tierquälerei und bekommen dafür auch noch Beihilfen vom Staat. Eine neue Recherche von NDR, WDR und SZ (1) belegt, dass Tierhalter und Schlachtunternehmen Agrarsubventionen in Millionenhöhe erhalten, obwohl sie bereits wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz verurteilt wurden. (Quelle https://www.change.org/p/schluss-mit-der-straflosigkeit-bei-tierqu%C3%A4lerei)

zur Petition (weitere Informationen mit der Möglichkeit zum Unterschreiben)