Mitteilung: Umweltinstitut München e.V.
Die EU-Mitgliedstaaten haben heute dem Vorschlag der Europäischen Kommission zugestimmt, den Einsatz von drei bienengefährlichen Neonicotinoiden im Freiland zu verbieten. Auch die deutsche Bundesregierung, die lange mit ihrer Positionierung gezögert hatte, sprach sich für den Vorschlag aus.
„Das heute beschlossene Freilandverbot für drei der gefährlichsten Neonicotinoide ist eine gute Nachricht für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge“, erklärt Christine Vogt, Referentin für Landwirtschaft beim Umweltinstitut. „Doch auf dem Verbot dürfen sich die Mitgliedstaaten jetzt nicht ausruhen. Es muss noch sehr viel mehr getan werden, wenn wir das Insektensterben wirklich aufhalten wollen.“
Die industrielle Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und dem steigenden Pestizideinsatz gilt als einer der Hauptgründe für den dramatischen Rückgang der Insekten. Insbesondere Gifte aus der Gruppe der Neonicotinoide tragen dazu bei, dass die Bestände weiter schrumpfen. Das Freilandverbot betrifft aber nur drei Pestizide aus dieser Gruppe: Imidacloprid, Thiamethoxam und Clothianidin. Andere Neonicotinoid-Wirkstoffe bleiben weiterhin ohne Einschränkungen erlaubt. Zudem stehen neue, ebenfalls bienengefährliche Pestizide kurz vor der Zulassung.
Dazu Vogt weiter: „Es ist keine Lösung, für jedes Pestizid, das wegen seiner negativen Auswirkungen auf die Umwelt oder die Gesundheit vom Markt genommen wird, ein neues zuzulassen. Wenn jetzt neue bienengefährliche Pestizide mit Wirkstoffen wie Flupyradifuron, Sulfoxaflor und Cyantraniliprol auf den Markt kommen, ist nichts gewonnen. Wir müssen einen Ausweg aus dieser Pestizid-Tretmühle finden.“
PM v. 27.4.2018
Fabian Holzheid
Pressesprecher
Umweltinstitut München e.V.
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