Ministerin Klöckner ein Jahr im Amt

Mitteilung: Vier Pfoten e.V.

Hamburg, 12. März 2019 – Seit einem Jahr ist Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner im Amt.
Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN zeigt sich von ihrer bisherigen Bilanz enttäuscht. Statt den Tierschutz in deutschen Ställen voranzutreiben, sind die Lebensbedingungen von Millionen Nutztieren nach wie vor unverändert.

In ihrer Antrittsrede sagte die Ministerin „Ich will, dass es allen Tieren gut geht!“ – doch bis heute ist so gut wie nichts passiert. .„Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner versäumt es nicht zu betonen, dass Tiere Mitgeschöpfe sind und keine Wegwerfware. Doch wie sich gezeigt hat, ist dies reine Plattitüde. Das Bestreben für mehr Tierwohl tritt in den Hintergrund, sobald es um wirtschaftliche Interessen geht. Ein Beispiel ist die Ferkelkastration. Es war bereits beschlossene Sache, dass die betäubungslose Ferkelkastration nach dem 31.12.2018 verboten sein sollte. Doch kurz vor der Umsetzung des Verbots, genehmigte Ministerin Klöckner auf Druck der Industrie eine Fristverlängerung von zwei Jahren.“ (Rüdiger Jürgensen, Country Director VIER PFOTEN Deutschland)

Seit Jahren wird insbesondere in der Nutztierpolitik versäumt, gesetzlich bindende Regelungen zum Wohle des Tierschutzes durchzusetzen. Die großen Probleme in der Nutztierhaltung, wie etwa die katastrophalen Haltungsbedingungen von Schweinen, Rindern und Hühnern sowie dringende Verbote von Tiertransporten in Drittländer blieben bisher unangetastet. „Frau Klöckner hat sich in ihrer Jahresbilanz Mühe gegeben, Tatenlosigkeit schön zu reden“, sagt Rüdiger Jürgensen. „Doch ihre vermeintlichen Erfolge sind nichts weiter als Mogelpackungen.

Das geplante staatliche Tierwohlkennzeichen ist bloße Augenwischerei und hat mit echtem Tierwohl nichts zu tun. Wer ernsthaft und flächendeckend die gravierenden Missstände in Nutztierhaltung, Transport und Schlachtung angehen will, braucht eine gesetzlich verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte, strengere gesetzliche Anforderungen sowie mehr und bessere Kontrollen, die zu Konsequenzen in beanstandeten Tierhaltungen führen müssen.“

„Die Ministerin darf nicht länger die Hände in den Schoß legen. Tierschutz muss ganz nach oben auf die Agenda.Tierschutz muss zur Chefinnensache erklärt werden!“, fordert Rüdiger Jürgensen.


PM v. 12.3.2019
Vier Pfoten Deutschland
www.vier-pfoten.de

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