Mitteilung: PETA
Wegen der Ausbreitung der Vogelgrippe sollen in Schleswig-Holstein tausende Gänse getötet werden. Für Hunderttausende Hühner, Enten und Gänse wurde in Nordrhein-Westfalen und Sachsen die sogenannte Stallpflicht verordnet. Die Behörden vermuten, dass der gefährliche Erreger H5N8 durch Wildvögel in die Tierställe gelangt. Dazu kommentiert Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Wissenschafts- und Rechtsabteilung bei der Tierrechtsorganisation PETA:
„Die Bundesregierung, offizielle Landwirtschaftsbehörden und das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit suggerieren der Öffentlichkeit, die Vogelgrippe mit Gefahr für Mensch und Tier sei von Zug- oder Wildvögeln verursacht. Diese würden das Virus nach Europa und hier in die Massentierhaltungsställe befördern. Dies ist fachlich unhaltbar und will einmal mehr von den tödlichen Gefahren durch die agrarindustrielle Tierproduktion weltweit ablenken.
Fakt ist, dass in der Geflügelwirtschaft Milliarden von Tieren zwischen allen Kontinenten hin- und hertransportiert werden. Hunderte Millionen Hühner stehen in den Ställen auf ihren eigenen Exkrementen, in der immer noch vorhandenen Batteriekäfighaltung kommen die Hühner der unteren Käfigreihen mit den Ausscheidungen der oberen unmittelbar in Berührung. In riesigen Mengen landet der Geflügelmist auf Feldern und Äckern, die auch von Zug- und Wildvögeln aufgesucht werden. Die gesamte Keimlast aus diesen tierquälerischen Tierhaltungen wird also weltweit in die freie Landschaft abgegeben und verseucht dadurch auch das Grundwasser, auf das Tier und Mensch angewiesen sind.
Während über Wochen nur eine geringe dreistellige Anzahl von Wildvögeln am Virus sterben dürfte, werden Millionen Tiere in den Zucht- und Mastanlagen getötet. Gleichzeitig werden Millionen Hühner durch die Gegend zu den Schlachthöfen gekarrt. Angesichts solcher Risiken den Fokus auf Zug- oder Wildvögel als Quelle des Vogelgrippeerregers zu lenken, ist nur noch grotesk. Die Ursachen sind in den Ställen zu suchen, in denen die Tiere massenhaft zusammengepfercht ihr Dasein fristen.“
Pressemitteilung v. 22.11.2016
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