Über 70.000 Menschen fordern Import- & Handelsverbot von Pelzprodukten in Deutschland

Bundesregierung muss aktiv werden

Bericht: Deutsches Tierschutzbüro
 
Berlin. Jahrzehnte lang haben Tierschützer*innen und Tierrechtler*innen in Deutschland dafür gekämpft, dass es keine Pelzfarmen mehr gibt – mit Erfolg. Im April 2019 ist die letzte Pelzfarm Deutschlands geschlossen worden. Dennoch werden in Deutschland immer noch Textilien und Accessoires mit Echtpelz verkauft – auf Kosten von Millionen Tieren.

Die Gewinnung von Pelz gehört weiterhin zu den qualvollsten Elementen in einem System der Ausbeutung von Tieren. Die meisten Pelztierfarmen befinden sich in China, Finnland und Polen, also in Ländern, in denen es nur ein sehr schlechtes bzw. überhaupt kein Tierschutzgesetz gibt. In winzigen Käfigen, in denen es meist nicht möglich ist, sich umzudrehen, leiden die oft extra hochgemästeten Tiere. Nach nur wenigen Lebensmonaten werden die Füchse, Marderhunde, Kaninchen und Nerze brutal getötet, um ihnen das Fell abzuziehen. Die Felle der geschundenen Tiere werden zu Pelz verarbeitet und auch in Deutschland immer noch in rauen Mengen vor allem als Accessoires an Jacken und Mützen verkauft. Trotz des zunehmenden Verzichts auf Pelz durch Modeunternehmen, finden weiterhin viele Produkte den Weg an die Verbraucher*innen. Deutschland importierte beispielsweise in den letzten Jahren jeweils mehrere Tonnen Nerzfelle von mehreren zehntausend Tieren aus Finnland. Das Deutsche Tierschutzbüro fordert daher ein Import- und Handelsverbot für Pelz in Deutschland. US-Amerikanische Städte wie San Francisco, Los Angeles und Berkeley haben solche Verbote bereits durchgeführt und umgesetzt. „Es kann und darf nicht sein, dass die grausame Gewinnung von Pelz in Deutschland nicht mehr stattfindet, aber solche Produkte aus dem Ausland ihren Weg in den Verkauf in Deutschland finden. Der gesamte Handel mit Pelz in Deutschland muss daher verboten werden“, fordert Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro.

Jedes Jahr im November und Dezember findet auf den Pelzfarmen die sogenannte Pelzernte, also das große Töten, statt, denn nach nur wenigen Monaten ihres Lebens wird den Tieren das Fell über die Ohren gezogen. Dazu werden sie aus den engen Käfigen geholt und entweder vergast oder per Stromschlag getötet. „Ein grausamer Tod, der auf ein grausames Leben folgt“, so Peifer.

In einer Petition auf change.org fordern die Tierrechtler*innen nun das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Bundestagsfraktionen von SPD, Grüne und FDP auf, ein Gesetz für ein Import- und Handelsverbot für Pelzwaren in Deutschland zu verabschieden. An der Petition haben sich bereits über 70.000 Menschen beteiligt. „Das ist ein klares Zeichen: Die Menschen wollen keinen Echtpelz mehr. die Bundesregierung sollte die Zeichen der Zeit erkennen und Pelz auf allen Ebenen verbieten“, so Peifer abschließend.

Weitere Informationen zur Petition:
https://www.change.org/pelzverbot

 

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