Kleines Schwein, großes Glück – Minischweine als Companion Animals

Minischweine als Haustiere erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Welche speziellen Ansprüche der kleinen Tiere dabei berücksichtigt werden müssen und wie eine artgerechte Haltung der „Minipigs“ aussieht, zeigt die ausführliche Infografik der Vetmeduni.

Wissenswertes: Zahlen, Daten, Fakten
Langfristige Wegbegleiter: Minischweine werden etwa 15 Jahre alt.
Aus Mini wird Maxi: Je nach Rasse können Minischweine eine Schulterhöhe von bis zu 50 cm und eine Körperlänge von bis zu 100 cm erreichen – ausgewachsen sind sie erst mit vier Jahren. Bis zu 120 kg können die ausgewachsenen Tiere auf die Waage bringen, um noch als Miniaturschweine zu gelten.
Kennzeichnungs- und Meldepflichten: Ein Ort, an dem Minischweine gehalten werden, gilt als Betrieb. Aus diesem Grund ist eine Betriebsnummer bei der Statistik Austria anzufordern. Jedes Tier muss mittels Ohrmarke oder Chip gekennzeichnet und somit eindeutig zuordenbar sein.

Haltung
Die Haltung von Minischweinen ist in der 1. Tierhaltungsverordnung* gesetzlich detailliert geregelt.
Haltung nur im Duo (oder mehr): Minischweine sind sehr soziale Tiere, deshalb ist die Einzelhaltung verboten. Optimal ist die Haltung von Geschwistern.
Haltung im Freien: Die Tiere müssen ständigen Zugang zu Auslauf an der frischen Luft haben und können nicht ausschließlich in einer Wohnung bzw. einem Haus gehalten werden. Minischweine brauchen einen isolierten Unterschlupf inklusive Heu, Stroh oder einer Decke als Liegepolster. Zum Schutz vor Sonnenbrand oder Hitzschlag muss den Tieren zudem ein geeigneter Sonnenschutz zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich müssen die Tiere Zugang zu einer Suhlmöglichkeit (Schlammbecken o. Ä.) haben, da sie durch das Suhlen ihre Körpertemperatur regulieren.

Stilles Örtchen
Schweine sind im Allgemeinen sehr reinlich und trennen ihren Kot- vom Liegebereich. Anfangs sollte Minischweinen eine Katzentoilette zur Verfügung gestellt werden, danach erledigen sie „ihr Geschäft“ meist im Freien. Generell gilt: Stall, Toilette, Futter- und Wasserschüsseln sind regelmäßig zu reinigen.

Mahlzeit
Schweine sind Allesfresser, jedoch ist es strengstens verboten, ihnen Fleisch oder Wurstwaren zu verfüttern. Idealerweise werden Futtermischungen verwendet, die speziell für Minischweine zusammengestellt sind.

Achtung, Tierseuche
Wie für alle Schweine gilt auch für Minischweine das Österreichische Tierseuchengesetz.
Kein Fleisch: Die Fütterung von Fleischresten ist strengstens verboten, da sie fatale Folgen mit sich bringen kann. Der Viruserreger der Afrikanischen Schweinepest beispielsweise hält sich monatelang in Wurst oder anderen Schweineprodukten.
Afrikanische Schweinepest: Infiziert sich ein Schwein mit der Afrikanischen Schweinepest, wird es hochansteckend für seine Artgenossen. Die Erkrankung verläuft für betroffene Tiere zu 100 Prozent tödlich und ist anzeigepflichtig.
Prävention: Der Außenbereich der Tiere ist doppelt einzuzäunen, sodass es nicht zu Kontakt mit ggf. infizierten Wildschweinen kommen kann!

Pflege & Gesundheit
Minischweine sollten 2x/Jahr gegen Endo- und Ektoparasiten behandelt werden. Halter:innen sollten sich bei ihrer Tierärztin/ihrem Tierarzt über Impfungen gegen diverse Schweinekrankheiten beraten lassen. Bei übermäßigem Klauenwachstum sollte von einer Tierärztin/einem Tierarzt eine Klauenkorrektur vorgenommen werden.

Die drei häufigsten Fehler:

  • Zu viel Futter kann zu Adipositas (starkem Übergewicht) führen. Faustregel: 1–2 % des Körpergewichts pro Tag an Futter (morgens und abends zu fixen Zeiten).
  • Ein zugiger, schlecht isolierter Unterschlupf kann Stress und Unwohlsein bei den Tieren auslösen und hat zum Beispiel Erkrankungen des Respirationstrakts (Atemwegserkrankungen, äußern sich durch Niesen oder Husten) zur Folge.
  • Durch eine falsche Futterzusammenstellung kann es zu Mangelernährung und Problemen mit dem Klauenwachstum kommen.

Infografik „Kleines Schwein, großes Glück“ als pdf-Dateio downloaden:
Tipps für Tier- Minischweine als Companion Animals

Hinweis der Red.: Bitte überprüfen Sie bei Bedarf das deutsche Tiergesundheitsgesetz und die Tierhaltungsverordnung. Informationen auf der Seite des Bundesministerium für Ernährung undf Landwirtschaft. Dazu kommt noch die Meldung beim zuständigen Veterinäramt!


16.1.2023
Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni)
www.vetmeduni.ac.at  
Bild von Alexa auf Pixabay

 

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