Erfolg: Tchibo streicht Mohair aufgrund von PETA Asias Veröffentlichungen aus dem Sortiment

Erstmals deckte ein Augenzeuge auf, wie grausam Ziegen in der Mohair-Industrie verstümmelt und getötet werden

Mitteilung: PETA

Von PETA Asia veröffentlichtes  Videomaterial von südafrikanischen Ziegenfarmen bewegte innerhalb von knapp drei Wochen bereits mehr als hundert Modeunternehmen dazu, Mohair-Produkte aus ihrem Sortiment zu verbannen. Nach Gesprächen mit PETA Deutschland veranlasste Tchibo nun ebenfalls einen sofortigen Einkaufsstopp der unter tierquälerischen Bedingungen hergestellten Wolle. Bis 2020 soll es auch keine Restbestände mit Mohair mehr geben. Damit setzt das Unternehmen ein wichtiges Zeichen für den Tierschutz in der Modeindustrie.

„Viele Ziegen hatten nach der Schur blutige Schnittwunden, die ohne Betäubung mit Nadel und Faden zugenäht wurden“, so Johanna Fuoß, Fachreferentin für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA Deutschland. „PETA appelliert daher an alle Menschen, beim Einkauf auf das Etikett zu achten, Produkte mit Mohair im Regal liegen zu lassen und sich stattdessen für tierfreundliche, vegane Mode zu entscheiden.“
 
Südafrika ist für über 50 Prozent des weltweit verkauften Mohairs verantwortlich. Die Aufnahmen haben mehrere führende Unternehmen davon überzeugt, Mohair aus ihrem Sortiment zu streichen, darunter etwa die Arcadia Group, Gap Inc., Inditex – eines der weltweit größten Textilunternehmen und Zara-Eigentümer – sowie die H&M-Gruppe.
 
Zwölf Betriebe wurden im Januar und Februar dieses Jahres von einem Augenzeugen besucht. Arbeiter zerrten Ziegen an den Hörnern und Beinen umher oder hoben sie am Schwanz hoch, wobei das Rückgrat brechen kann. Nach der Schur warfen Arbeiter die Tiere zu Boden. Die Scherer werden pro Stück, nicht pro Stunde bezahlt. Sie arbeiten deshalb im Akkord und gehen grob vor, was bei vielen Ziegen zu blutigen Schnittwunden führt. Diese werden anschließend von den Arbeitern selbst – ohne jegliche Schmerzmittel – behelfsmäßig zusammengenäht. PETA USA fordert von den Strafverfolgungsbehörden nun Ermittlungen und eine entsprechende Anklage. Die Organisation geht davon aus, dass es sich bei dem vorgefundenen Missbrauch um Verstöße gegen das südafrikanische Tierschutzgesetz von 1962 handelt.
 
Farmer gaben zu, dass viele Ziegen nach der Schur an Unterkühlung sterben, wenn sie dem kalten Wind und Regen ausgesetzt sind. An nur einem einzigen Wochenende seien in Südafrika so 40.000 Tiere zu Tode gekommen Ziegen die nicht mehr profitabel waren, starben ebenfalls einen grausamen Tod: In einem Betrieb schnitt ein Arbeiter Ziegen bei vollem Bewusstsein mit einem stumpfen Messer die Kehle durch.Einer Ziege trennte er dabei den Kopf ab. Andere Ziegen wurden in ein Schlachthaus gebracht. Dort wurden sie mittels Elektroschock betäubt und kopfüber aufgehängt, bevor ihnen die Kehle durchgeschnitten wurde.
 
Zu den mehr als hundert Unternehmen, die Mohair künftig aus ihrem Sortiment verbannen, zählt auch die Tom Tailor Group, die bereits nach der Herbst/Winterkollektion 2018 aus dem Verkauf von Mohair-Produkten aussteigt. Esprit wird den Produkten Mitte 2019 den Rücken kehren. Spätestens 2020 verschwindet die Wolle der Ziegen auch bei Marken wie Vero Moda, Only und Selected aus den Kollektionen.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen.


PM v. 30.5.2018
PETA e.V.
www.peta.de

 

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