„Grillen und Käfer in pflanzlichen Lebensmitteln?“

Auf der Seite von ProVeg e.V. hat Kathleen Gerstenberg am 2. Februar 2023 einen Artikel über „Neue EU-Verordnungen zu Insektenproteinen“ veröffentlicht. Sie schreibt: 

Grillenpulver in Pasta oder Käfer in Brötchen? Zwei neue EU-Verordnungen erlauben seit Januar 2023 die Verwendung von je einer zusätzlichen Insektenart in zahlreichen Lebensmitteln – auch in Fleischalternativen. Wer keine Insekten essen möchte, kann sich weiterhin auf die Kennzeichnung mit dem V-Label verlassen. (Quelle: https://proveg.com/de/blog/insektenprotein-v-label/) 

Den ganzen Artikel lesen: Neue EU-Verordnungen zu Insektenproteinen – mit dem V-Label auf der sicheren Seite

 

Richtiges Signal: Özdemir will Mehrwertsteuer auf pflanzliche Lebensmittel abschaffen

Menschen für Tierrechte fordert gleichzeitige Verteuerung tierischer Produkte

Angesichts der anhaltend hohen Energiepreise und einer hohen Inflationsrate hat sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) am vergangenen Samstag dafür ausgesprochen, die Mehrwertsteuer für Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte abzuschaffen. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte begrüßt dieses wirkungsvolle Lenkungsinstrument hin zu einer umwelt-, klima- und tierfreundlichen pflanzenbasierten Ernährung. Gleichzeitig fordert der Tierrechtsverband eine Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch – eine Forderung, deren Wirksamkeit durch aktuelle Studien unterstützt wird.

Mit der Abschaffung der Mehrwertsteuer will Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir die Verbraucher:innen nicht nur entlasten, sondern auch einen Anreiz für eine gesunde Ernährung schaffen. Aktuelles Vorbild ist Spanien, das die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel wie Obst, Gemüse und Brot zum Jahresende vorübergehend ausgesetzt hat. Özdemirs Vorschlag wird von Sozialverbänden, Verbraucherschützern und Bauernvertretern unterstützt. Der stellvertretende Generalsekretär des Deutsche Bauernverbands, Udo Hemmerling, forderte darüber hinaus die Aussetzung der Mehrwertsteuer für alle Lebensmittel. … weiterlesen

Fleischskandal bei Lidl

Mitteilung: Albert Schweitzer Stiftung

Tierschutzorganisationen haben Undercover-Aufnahmen aus dem Maststall eines Lidl-Lieferanten veröffentlicht. Auf ihnen ist zu sehen, wie Masthühner nicht nur unter ihren Haltungsbedingungen, sondern auch unter den Folgen ihres angezüchteten Extrem-Wachstums leiden. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt fordert Lidl auf, Verantwortung für die Zustände bei seinen Lieferanten zu übernehmen und die größten Probleme der Hühnermast, allen voran die Qualzucht, anzupacken.

Die Aufnahmen entstanden bei verdeckten Ermittlungen im Sommer 2022. Gefilmt wurde über mehrere Tage in Niedersachsen, in einem Stall eines großen Lidl-Lieferanten. Die Hühner des Lieferanten werden nach Informationen der Tierschützer:innen unter anderem zu Produkten der Lidl-Eigenmarken »Metzgerfrisch« und »Grillmeister« verarbeitet.

Die Videos zeigen Masthühner, die in vollen, trostlosen Ställen vor sich hinvegetieren und Probleme haben, sich auf den Beinen zu halten. Die Tiere sind auf ein explosionsartiges Wachstum hin gezüchtet, besonders die Brustmuskulatur wird unnatürlich groß. Knochen und Organe der Tiere sind damit überlastet. Schmerzen, Deformationen und Organversagen sind die Folgen. All das gehört zum Alltag der Masthühner bei Lidl – denn auch das von Lidl verwendete Label der »Initiative Tierwohl« erlaubt den Einsatz von Qualzuchten. In den Aufnahmen sind kranke, sterbende, tote und verweste Tiere zu sehen. Die Mitarbeiter übersehen in den riesigen, vollen Ställen offenbar tote Tiere, die dann zwischen ihren Artgenossen bis zur Verwesung liegen bleiben. Solche skandalösen Zustände sind Normalität in der konventionellen Tierhaltung. Es ist einkalkuliert, dass rund 5 % der Tiere schon vor der Schlachtung sterben. Einen Einblick in das Videomaterial bekommt man auf www.lidl-fleischskandal.de. … weiterlesen

Kein Herbstblues beim Heimtier

VIER PFOTEN gibt Tipps, wie Hund und Katze sicher und gesund in die dunkle Jahreszeit starten

Die Tage werden kürzer und die Sonne lässt sich nicht mehr ganz so oft blicken: VIER PFOTEN Heimtier-Expertin Sarah Ross erklärt, worauf Sie in der dunklen Jahreszeit achten sollten, damit Hund und Katze sicher und gesund durch den Herbst kommen.

Sehen und gesehen werden
Die Jahreszeit ändert sich, doch die tägliche Routine meist nicht. Die morgendliche Gassi-Runde oder der Feierabendspaziergang finden im Herbst deshalb meistens im Dunkeln statt. Sarah Ross, VIER PFOTEN Heimtier-Expertin sagt dazu: „Je weniger Tageslicht vorhanden ist, desto wichtiger ist es, dass der Hund gut sichtbar ist. Leuchtende Halsbänder oder reflektierende Brustgeschirre tragen zur Vermeidung von Unfällen bei. Bei Hunden mit sehr langem Fell sollte man am besten ein Geschirr oder eine Weste in Signalfarbe wählen. Ein Leuchthalsband kann leicht im dickem Fell verschwinden.“
Auch für Katzen können die schlechten Sichtverhältnisse gefährlich werden. Freigängerkatzen sind im Dämmerlicht oder nach Sonnenuntergang kaum zu sehen. „Auch wenn es den meisten Katzen nicht gefallen wird: Es ist am sichersten, die Katzen besonders in trubeligen Gegenden nur tagsüber rauszulassen und mit Einbruch der Dämmerung wieder ins Haus zu holen“, so die VIER PFOTEN Expertin. … weiterlesen

Sei kein Schaf: So sehr leiden Tiere und Umwelt für Wollprodukte

Noch immer haben Verbraucher:innen bei Wolle und Produkten, die mit dieser verarbeitet werden, glückliche Schafe im Kopf, die mit dem Schäfer oder der Schäferin über grüne Wiesen ziehen und im Einklang mit der Natur leben. Ein Irrtum: VIER PFOTEN nennt vier Gründe, warum Schafwolle oft mit Tierqual sowie negativen Klima- und Umweltauswirkungen verbunden ist.

Grund 1: Merinowolle steht meist für die grausame Praktik des Mulesing
Eines der größten Tierschutzprobleme in der Wollindustrie ist das sogenannte Mulesing. Bei dieser grausamen Methode schneiden Farmer:innen ihren Schafen ohne Betäubung große Hautstreifen rund um den After weg – diese Verstümmelung soll Fliegenmadenbefall vorbeugen. Jährlich müssen rund zehn Millionen Merino-Lämmer in Australien diese Prozedur über sich ergehen lassen. Zwar wird Mulesing nur in Australien durchgeführt und ist in Deutschland verboten. Da aber weltweit 90 Prozent der feinen Merinowolle von dem größten Exporteur Australien stammen, findet sich diese Mulesing-Wolle auch in Produkten wieder, die in Deutschland verkauft werden. Verbraucher:innen sollten beim Kauf von Wolle und Textilien deshalb ganz genau hinsehen und ausschließlich zertifiziert mulesing-freie Produkte kaufen. Orientierung geben hier u.a. die Label Responsible Wool Standard (RWS) und Nativa™.

Mulesing ist eine veraltete und schmerzhafte Prozedur, die nicht einmal vollständig vor dem Fliegenmadenbefall schützt, da die Fliegen dennoch Hautfalten am restlichen Körper des Schafes befallen können. Mulesing ist nicht mehr notwendig, da es bereits schmerzfreie Alternativen gibt, die erprobt sind und von vielen Farmen in Australien angewendet werden: Farmer:innen steigen auf andere Schafzüchtungen um, die weniger Hautfalten haben und dementsprechend von Natur aus resistenter gegen Fliegenmadenbefall sind. Weniger Hautfalten bedeuten keinesfalls weniger Wollmenge oder eine schlechtere Wollqualität.

Grund 2: Die Schur ist für die Tiere teils mit großem Stress und Schmerzen verbunden
Schafe müssen nur geschoren werden, weil sie von den Menschen daraufhin gezüchtet wurden, möglichst viel Wolle zu produzieren. Ohne das Einwirken des Menschen würde ihnen nur so viel Wolle wachsen, wie sie brauchen, um ihre eigene Temperatur zu regulieren und sich damit vor extremer Kälte oder Hitze zu schützen. Eine Schur ist bei nicht-domestizierten Schafen überflüssig und wird durch den natürlichen Wollwechsel geregelt. Durch die Hochleistungszucht haben die Schafe aber das Problem, dass sie auf die Schur des Menschen angewiesen sind, da ein natürlicher Wechsel nicht mehr stattfindet. Annika Kreuzer, Kampagnenverantwortliche bei VIER PFOTEN: „Dies zeigt der Fall eines in Australien entlaufenden Schafs, das in der Wildnis entdeckt wurde und aufgrund des enormen Zusatzgewichts an Wolle kaum mehr laufen konnte.“ Die Schur selbst ist für die Schafe mit großem Stress und regelmäßig auch mit Schmerzen verbunden. Die Arbeiter:innen in den Betrieben stehen häufig unter Zeitdruck, da sie oft pro Schaf oder Wollmenge und nicht pro Stunde bezahlt werden. Die Akkordarbeit und die meist fehlenden Tierwohlschulungen führen dazu, dass die Beschäftigten bei der Schur unachtsam und grob vorgehen – oft führt dies bei den Tieren zu großen Schnittwunden, die zum Teil nur unsachgemäß behandelt werden.

Grund 3: Ausgemusterte Schafe werden oft in Länder verkauft, in denen die Tiere grausam geschlachtet werden
Die Schafhaltung für die Wollproduktion ist mit vielen Tierschutzproblemen verbunden: Neben den routinemäßigen Verstümmelungen (z.B. Kupieren des Schwanzes) und des oft groben Scherprozesses, stehen auch der Transport und die Schlachtung für großes Leid. Wenn die Tiere nicht mehr rentabel für die Wollindustrie sind, werden sie zur Schlachtung verkauft. Dann erwartet diese häufig ein langer Transport in weit entfernte Länder. Allein aus Australien werden ca. vier Millionen Schafe jährlich verschifft, häufig in den Nahen Osten oder Nordafrika, wo sie unter grausamen Bedingungen geschlachtet werden. Weltweit können Verbraucher:innen somit unbewusst mit ihrem Wollkonsum das grausame Schicksal der Tiere unterstützen. Auch wenn es Unterschiede zwischen den Schafhaltern gibt, so gilt grundsätzlich: Überall dort, wo eine große Industrie dahintersteht, sind Tierschutzprobleme vorprogrammiert.

Grund 4: Dass das „Naturprodukt“ Wolle besonders nachhaltig sowie umweltschonend ist, ist ein Mythos
Die Wollproduktion wirkt sich deutlich negativ auf die Umwelt und unser Klima aus. Um die globale Nachfrage nach Wolle zu decken, werden weltweit Millionen Schafe gehalten. Allein Australien, der global führende Wollproduzent, hält 60 bis 70 Millionen Schafe zur Wollproduktion. Diese großen Tierherden produzieren große Mengen des Treibhausgases Methan, das nach Angaben des Umweltbundesamts 25mal klimaschädlicher ist als CO2.

Auch die Herstellung von Futtermitteln und der damit einhergehende Flächenverbrauch sind alles andere als umweltschonend. Der neue Report „Shear Destruction: Wool, Fashion, and the Biodiversity Crisis” der Collective Fashion Justice Initiative legt diese Zusammenhänge im Detail offen. Der Report analysiert eine Reihe von Datenquellen, darunter den Higg Material Sustainability Index und zeigt auf, dass die Wollproduktion in erheblichem Maße zu Treibhausgasemissionen, Landnutzung, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung beiträgt: Demnach ist die Tierhaltung weltweit für ca. 16,5 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Kleine Wiederkäuer, einschließlich Schafe und Ziegen, sind verantwortlich für 474 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Das entspricht der Menge, die 103 Millionen Autos pro Jahr verursachen. Verglichen mit der Produktion anderer Textilien, die für ähnliche Zwecke wie Wolle verwendet werden, sind die Klimakosten von Schafwolle laut dem Higg-Index-Bewertungssystem dreimal höher als die von Acryl und mehr als fünfmal höher als die von konventionell angebauter Baumwolle.

Zum Schutz von Tieren und Umwelt: weniger und hochwertiger einkaufen
Natürlich zahlen auf eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsbewertung einzelner Materialien viele Faktoren mit ein und ohne Zweifel sind auch synthetische Stoffe mit negativen Kosten für die Umwelt verbunden. Betrachtet man beispielsweise die Langlebigkeit eines Materials, so schneidet Wolle zwar besser ab als viele andere Materialien. Doch die Langlebigkeit von Wolle wird nicht immer genutzt und viel zu oft wird neu gekauft anstatt wiederverwendet. Gleichzeitig wird das Mikroplastik beim Waschen von synthetischer Kleidung in Bewertungen oft nicht berücksichtigt.
Annika Kreuzer: „Die besten Materialien sind diejenigen, die kein Tierleid verursachen und gleichzeitig auch gut für unseren Planeten sind. Es gibt heute zahlreiche pflanzliche und tierfreie Materialien, die sich bestens als Alternative eignen. Am Ende des Tages zählt, dass wir Produkte grundsätzlich wieder mehr wertschätzen und länger tragen. Wer weniger und dafür hochwertiger einkauft und diese Faktoren berücksichtigt, kann schon viel bewirken.“


17.2.2022
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
www.vier-pfoten.de 
Bild von Sabine Löwer auf Pixabay

 

Übergewicht bei Heimtieren: Eine unterschätzte Gefahr

VIER PFOTEN erklärt, wie Hund und Katze in Form bleiben

Übergewicht kann zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führen –  das gilt für Menschen, aber auch für Tiere. Zum Tag der Aufklärung über Fettleibigkeit bei Heimtieren am 13. Oktober informiert die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN über die Risiken von Adipositas. Heimtierexpertin Sarah Ross gibt Tipps, wie Sie Hund und Katze fit halten.  … weiterlesen

„Fleischverzehr in Deutschland sinkt auf Stand von 1989“

Unter dieser Überschrift meldete der Deutschlandfunk am 22.3.2021 „Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch ist 2020 in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit mehr als 30 Jahren gesunken“.

 Fleischverzehr in Deutschland sinkt auf Stand von 1989
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