Kulturelle Vielfalt bei Schimpansen

Bericht: Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie

Bisher ging man davon aus, dass das Angeln von Termiten bei Schimpansen nur in zwei Formen vorkommt und mithilfe eines oder mehrerer Werkzeuge durchgeführt wird, um aus oberirdisch oder unterirdisch gelegenen Bauten Termiten zu holen. Durch die sorgfältige Beobachtung von zehn Schimpansengruppen und ihrer Art und Weise an Termiten zu gelangen, ist es Forschenden vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig nun gelungen, für jeden im Rahmen der Studie untersuchten Schimpansen einen Katalog von Verhaltensweisen zu erstellen. … weiterlesen

PETA reagiert auf Markus Söders Videobotschaft: „Bayern ist Negativbeispiel für Tierschutz in Deutschland, kein Vorbild!“

Ministerpräsident soll Anbindehaltung von Kühen sofort verbieten

Bayern / Stuttgart, 8.7.2020 – In einer Videobotschaft forderte Markus Söder vergangenen Samstag auf Twitter eine Agrarwende in Deutschland nach bayerischem Vorbild. Durch den „bayerischen Weg“ würde ihm zufolge auch im restlichen Deutschland mehr Tierwohl und Ökologie bei der landwirtschaftlichen Tierhaltung Einzug halten. In einem am Dienstag versandten Schreiben an den Ministerpräsidenten stellte PETA klar, dass Bayern derzeit nur als Negativbeispiel im Agrarsektor dienen kann. Die Tierrechtsorganisation führt an, dass die dauerhafte Anbindehaltung von Kühen vor allem in Bayern in Betrieben kleiner und mittlerer Größe weit verbreitet ist. Der Freistaat blockiert bisher jegliche Bestrebungen, wie etwa des Bundesrats von 2016, diese tierquälerische Haltungsform gesetzlich zu untersagen. PETA fordert den Ministerpräsidenten auf, die Anbindehaltung in Bayern ohne Übergangsfrist zu verbieten, sollte ihm Tierschutz wirklich am Herzen liegen.

„Die grausame lebenslange Anbindehaltung von Kühen wäre vermutlich schon längst bundesweit gesetzlich verboten, wenn Bayern nicht blockieren würde. Daher ist der Freistaat nicht als Tierschutz-Vorbild für andere Bundesländer geeignet. Wir hoffen, dass Herr Söder angesichts seiner Videobotschaft nun endlich ein Verbot der Anbindehaltung auf den Weg bringt“ so PETAs 2. Vorsitzender Harald Ullmann. … weiterlesen

Siem Reap verbietet als erste Provinz Kambodschas Hundefleisch

Hamburg, 8.7.2020Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN feiert die Entscheidung des kambodschanischen Ministeriums für Landwirtschaft, der Provinz Siem Reap das Schlachten und den Handel mit Hunden zum Verzehr ab sofort zu verbieten. Seit 2018 hat VIER PFOTEN eng mit der kambodschanischen Regierung zusammengearbeitet, um das brutale Geschäft mit Hundefleisch zu beenden. … weiterlesen

VIER PFOTEN erstattet 21 Strafanzeigen: Beihilfe zur Tierquälerei bei Tiertransporten

Anzeige an Veterinärämter, Organisatoren und Transporteure in vier Bundesländern

Hamburg, 8.7.2020Aufgrund des Verdachts der Beihilfe zur Tierquälerei bei Tiertransporten in tierschutzrechtliche Risikostaaten hat VIER PFOTEN in den Bundesländern Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen insgesamt 21 Strafanzeigen gegen Transportunternehmer, Organisatoren und Veterinärämter wegen des Verdachts auf den Verstoß gegen das Tierschutzgesetz erstattet. Nach Ansicht der internationalen Stiftung für Tierschutz wurden in den angezeigten Fällen Lebendtiertransporte rechtswidrig genehmigt. … weiterlesen

Das ist nicht Wurs(ch)t: Hunde schätzen von Natur aus Gerechtigkeit

Bericht: Veterinärmedizinische Universität Wien

Eine soeben veröffentlichte Studie der Vetmeduni Vienna zeigt: Hunde schätzen Gerechtigkeit, und zwar unabhängig von der Rasse. Demnach zeigen Vertreter von Hunderassen, die mit Fokus auf kooperative Eigenschaften mit dem Menschen gezüchtet werden, wie z.B. Hütehunde, den gleichen Gerechtigkeitssinn wie Vertreter von Hunderassen, bei denen in der Zucht andere Eigenschaften im Vordergrund stehen, wie z.B. Schlittenhunde. … weiterlesen

Ethikrat fordert stärkere Achtung des Tierwohls in der Nutztierhaltung

Stellungnahme: Deutscher Ethikrat

Das Verhältnis von Mensch und (Nutz-)Tier ist durch eine Grundspannung gekennzeichnet: Das Wohlergehen und die Rechte von Tieren sind in den letzten Jahren in Deutschland zunehmend zum Thema öffentlicher Debatten geworden. Die gesellschaftliche Akzeptanz für viele Praktiken in der Nutztierhaltung sinkt. Das geltende Recht enthält zumindest vordergründig strenge Tierschutzvorgaben. Dennoch werden Nutztieren unter den gängigen Zucht-, Haltungs-, Schlacht- und Verwertungsbedingungen oft routinemäßig Schmerzen und Leid zugefügt. Reformbemühungen betreffen lediglich Teilaspekte und/oder verlaufen im Sande. … weiterlesen

Der sechste Sinn der Tiere: Ein Frühwarnsystem für Erdbeben?

Die kontinuierliche Beobachtung von Tieren mit Bewegungssensoren könnte die Vorhersage von Erdbeben verbessern

Bericht: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

Bis heute kann niemand zuverlässig vorhersagen, wann und wo ein Erdbeben auftreten wird. Augenzeugen haben jedoch immer wieder berichtet, dass sich Tiere vor einem Beben ungewöhnlich verhalten haben. In einem internationalen Kooperationsprojekt hat eine Gruppe des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz/Radolfzell und des Exzellenzclusters Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour der Universität Konstanz nun untersucht, ob Kühe, Schafe und Hunde tatsächlich frühe Anzeichen von Erdbeben wahrnehmen könnten. Dazu haben sie in einer Erdbebenregion in Norditalien Sensoren an den Tieren befestigt und deren Bewegungen über Monate hinweg aufgezeichnet. Die Bewegungsdaten zeigen, dass sich die Tiere in den Stunden vor Erdstößen außergewöhnlich unruhig verhielten. Je näher die Tiere dem Epizentrum des bevorstehenden Bebens waren, desto früher verhielten sie sich auffällig. Die Bewegungsprofile verschiedener Tierarten in unterschiedlichen Regionen könnten also möglicherweise Hinweise auf Ort und Zeitpunkt eines bevorstehenden Erdbebens liefern. … weiter


3.7.2020
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
www.mpg.de